von unserer Mitarbeiterin Pauline Lindner Höchstadt — Mit Leitern, Eimern und Besen ausgerüstet kommen kleine Grüppchen auf das Haus der Natur- und Vogelfreunde im Wald gegenüber d...
von unserer Mitarbeiterin Pauline Lindner
Höchstadt — Mit Leitern, Eimern und Besen ausgerüstet kommen kleine Grüppchen auf das Haus der Natur- und Vogelfreunde im Wald gegenüber der Lerchenstraße zu. Der herbstliche Reinigungsdienst der Nistkästen ist zu Ende.
Holger Fleischer, der stellvertretende Vorsitzende, hat eine auffallende, rote Beule an der Stirn. Er ist das Opfer wehrhafter Hornissen geworden. Sein zweiter Mann im Kontrolltrupp für das Nistkästenrevier zwei, Werner Schmitt, hat den Deckel eines Nistkastens abgehoben und sich schneller als Fleischer weggeduckt, als die großen Insekten herausflogen. "Ihr habt wohl vorher nicht angeklopft", wird der Geschädigte auch noch von seinen Kollegen gefrotzelt.
Anklopfen, bevor man einen Nistkasten öffnet, ist ein sinnvoller Brauch, klären sie auf. "Wir tun das, damit wir eventuelle Bewohner nicht erschrecken", erklärt Fleischer.
"Bei einem Kasten saßen die Hornissen schon am Eingang. Den haben wir in Ruhe gelassen." Bei seinem Kontrollgang heute, der ihn zu 100 Nistkästen führte, waren das neben den Hornissen Haselmäuse im Winterquartier und etliche Fledermäuse. In einem Kasten hatten sich neun Abendsegler häuslich niedergelassen. Und Waben im Kopfteil der Kästen deuteten auf Wildbienen hin.
Meisen, Kleiber und Schnäpper
"99 unserer 100 Nistkästen waren von Vögeln belegt", berichtet er weiter. Die verbleibenen Nester zeigten, dass vor allem Schnäpper, Meisen und Kleiber das Nistangebot des Vereins annehmen. In Weihernähe überwogen die Meisen. Das Revier zwei liegt westlich der Straße nach Weisendorf Richtung Lappach. Drei weitere Reviere mit ebenfalls 100 Nistkästen betreut der Verein mit rund 25 bis 30 Aktiven.