Neustadt jetzt mit Geriatrie

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Gerade wegen seiner überschaubaren Größe gilt das Krankenhaus in Neustadt als angenehmer Ort für eine Behandlung in der geriatrischen Rehabilitation, die dort ab sofort angeboten wird. Foto: Regiomed
Gerade wegen seiner überschaubaren Größe gilt das Krankenhaus in Neustadt als angenehmer Ort für eine Behandlung in der geriatrischen Rehabilitation, die dort ab sofort angeboten wird. Foto: Regiomed
 

Mit 30 Betten für die geriatrische Rehabilitation und seinen weiteren Angeboten der Orthopädie und Augenheilkunde ist das Krankenhaus aus Sicht der Geschäftsführung jetzt gut in das Gesamtkonzept von Regiomed eingebunden.

Das Regiomed-Klinikum Neustadt wird neuer Standort für geriatrische Rehabilitation. Wie Regiomed-Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke am Freitag im Rahmen einer virtuellen Pressekonferenz informierte, stehen dort ab sofort 30 Betten und ein entsprechend geschultes Team zur Verfügung.

"Der Zeitplan war ein anderer", sagte Alexander Schmidtke. Der Start hätte bereit zu einem früheren Zeitpunkt erfolgen sollen. Doch auch hier bremste die Corona-Pandemie, und so können die ersten Patienten für eine geriatrische Rehabilitation erst jetzt aufgenommen werden.

Die Einrichtung dieser Abteilung freut Neustadts Oberbürgermeister Frank Rebhan (SPD) besonders, weil sie im Zusammenhang mit weiteren Änderungen steht. "Es freut mich, dass es jetzt ein klares und zukunftsweisendes Konzept gibt", betonte er. Es sei etwas Besonderes für die Menschen in Neustadt und der Region, dass Professor Johannes Kraft die viel beachtete Geriatrie vom Standort Coburg auf Neustadt ausdehnt. "Die Klinik in Neustadt ist ausgesprochen schön und ich höre über das Personal und den Umgang mit den Patienten viel Gutes", sagte Frank Rebhan. Mit Orthopädie, Augenheilkunde und Geriatrie sei das Krankenhaus jetzt gut aufgestellt.

Gut eingebunden

Dem pflichtete Alexander Schmidtke durchaus bei. Schon durch seine überschaubare Größe sei Neustadt im Klinikverbund von Regiomed ein Standort, an dem man sich als Patient "gut aufgehoben" fühle. Durch das neue Konzept, das jetzt unter anderem mit der Einführung der geriatrischen Abteilung umgesetzt wird, sieht Schmidtke das Krankenhaus in Neustadt "für das nächste Jahrzehnt vernünftig ins Gesamtkonzept eingebunden". Über diesen Zeitraum hinaus sei zurzeit nicht über Planungen zu spekulieren. Das funktioniere generell nicht.

Die Tendenz bei der Entwicklung des Klinikverbundes gehe weiterhin zu "clustern und konzentrieren". Kompetenzen zu bündeln komme auch den Patienten zugute. Für den Start mit der geriatrischen Rehabilitation in Neustadt habe Regiomed schnell Fachkräfte gefunden, was zurzeit nicht selbstverständlich sei.

Wie wichtig etwa nach großen operativen Eingriffen oder längeren stationären Aufenthalten eine Rehabilitation ist, betonte Dr. Johannes Kraft. "Die Nachbehandlung ist entscheidend, um zu Hause wieder die gewohnte Lebensqualität zu haben", sagte er. Die geriatrische Rehabilitation am Standort Coburg war in der Vergangenheit so stark nachgefragt, dass nur etwa ein Drittel der Patienten angenommen werden konnte. Mit den 30 neuen Betten in Neustadt stehen laut Kraft jetzt 80 Betten zur Verfügung. Wodurch dieser Engpass zumindest einigermaßen entschärft sein sollte.

Auch mobile Rehabilitation

Für die Reha gilt für Kraft der Grundsatz "ambulant vor stationär und mobil vor ambulant". Daher werde auch in Neustadt mobile Rehabilitation angeboten. Dabei gilt es dem Mediziner als großer Vorteil, wenn Betroffene im häuslichen Umfeld trainiert werden, wo direkt auf die täglichen Gegebenheiten in der eigenen Wohnung eingegangen werden kann. Chefarzt für Geriatrie am Standort Neustadt ist Dr. Ralph Mäffert. Er ist überzeugt: "Wir haben es geschafft, eine wohnortnahe, altersgerechte und zukunftsorientierte Abteilung zu etablieren." Ihm zur Seite steht als leitender Oberarzt Dr. O'Niel Annand Valentin Som. Er betont das motivierte und kompetente Team, das in Neustadt zur Verfügung steht. "Wir hoffen, dass wir in Neustadt möglichst nah am Patienten geriatrische Rehabilitation anbieten können", sagte er.

Immer wieder wurde die Bedeutung der Wohnortnähe betont. Gerade ältere Menschen legten großen Wert darauf, möglichst nahe am Wohnort behandelt zu werden. Nicht zuletzt, weil es Angehörigen dann leichter fällt, sie regelmäßig zu besuchen.

Corona bleibt Thema

In allen Häusern des Klinikverbundes, so Alexander Schmidtke, habe man noch immer Respekt vor dem Covid-19-Erreger. Hygienekonzepte gelten überall und werden ständig überprüft. Wo Personal, wie am Standort Hildburghausen, positiv getestet wird, werden die Mitarbeiter in Quarantäne geschickt - auch wenn die jeweils üblichen zweiten Tests negativ ausfallen. Offenbar kommt es immer wieder vor, dass Corona-Tests zunächst falsch positiv ausfallen und in der Überprüfung durch einen zweiten Test negativ sind. So wurden am Regiomed-Klinikum Hildburghausen bei groß angelegten Tests zunächst acht Mitarbeiter positiv getestet. Die zweiten Abstriche wurden dann jeweils an zwei verschiedene Labors geschickt und seien bei fünf Mitarbeitern dann negativ ausgefallen. Die Quarantäne werde bei diesen Betroffenen aber trotzdem aufrechterhalten.

Insgesamt habe sich aber die Lage in Sachen Covid-19 beruhigt, so Alexander Schmidtke. Das bestätigen auch die jüngsten Zahlen, die von Stadt und Landkreis gemeldet werden.