Neue kulinarische Welt in Bamberg: Christopher Kropf eröffnete am 24. März in der Unteren Königstraße 28 sein ganz besonderes Restaurant.
Aus Produkten der eigenen Familie, wie Fisch der Fischerfamilie Kropf aus Klein Venedig, Gemüse aus der Gärtnerei der Großeltern Demuth und Wild vom Jäger und Großonkel Hans Joachim Rost, kreiert Christopher Kropf mit seinem Team die Bamberger Köstlichkeiten. "Frische und heimische Produkte neu, kreativ und mit viel Liebe umgesetzt", so beschreibt Christopher Kropf sein Konzept. Spannende Weine aus ganz Franken runden seine Regionalküche ab.
Christopher Kropf hatte schon lange den Traum vom eigenen Restaurant. Nach dem Abitur war für ihn klar: Ich will in die Gastronomie. Ob Hotel oder Restaurant, das wollte er noch herausfinden. Dafür ging er erst einmal für ein Dreivierteljahr nach Australien und bereiste fast ganz Down Under. Mehr oder weniger zufällig, und mit einer großen Portion Glück, ergatterte er sich auf seiner Reise eine Stelle als Koch auf einem Perltaucherschiff. Die Besatzung tauchte nach Muscheln und züchtete Perlen. "Ich habe da für die ganze Crew gekocht - fünf Mahlzeiten am Tag", erinnert sich Kropf. Kein leichter Job. Er wurde ins kalte Wasser geschmissen, aber meisterte das Abenteuer. Und danach war ihm klar: Mein Ziel ist das eigene Restaurant. Die Entscheidung reifte in den nächsten Wochen, entwickelte sich mehr und mehr zum neuen Lebenstraum und wurde dennoch mit Herz und Verstand getroffen.
Er überstürzte nichts, sondern eignete sich Stück für Stück die Grundlagen an, die er brauchte, um auf eigenen Beinen zu stehen.
Zurück aus Australien begann er in Bamberg Betriebswirtschaftslehre zu studieren. Schon während des Studiums schrieb er seinen ersten Businessplan. Die Bachelorarbeit verfasste er über die Finanzierung eines Gourmetrestaurants. Nach dem erfolgreichen Studienabschluss begann er seine Elite-Kochausbildung beim fränkischen Sterne- und Fernsehkoch Alexander Herrmann, der das Posthotel in Wirsberg betreibt. "Es war genau das, was ich unbedingt wollte", berichtet Kropf heute über seine Ausbildung.
Was dann folgte, war anstrengend, aber auch sehr lehrreich: Eine Elitekochausbildung in Kooperation mit den Jeunes Restaurateurs, einer Vereinigung deutscher Spitzenköchen, die in einem speziellen Ausbildungsprogramm den Nachwuchs fördern. Die Seminare, wie etwa Weinverkostungen, praktische Unterrichtseinheiten und Ausbildereignungsprüfung, fanden im Gastronomischen Bildungszentrum in Koblenz statt. Dabei handelt es sich um eine der besten Ausbildungen für Köche, die momentan in Deutschland angeboten wird. In der Küche von Herrmann herrschte ein rasantes Tempo auf hohem Niveau. "Aber ich habe mich da reingearbeitet", sagt Kropf. Schon bald durchlief er Posten für Posten und durfte sich schnell um das Fleisch kümmern. Nach drei Jahren absolvierte er mit Bravour die praktische Abschlussprüfung mit 100 Punkten.
Nun konnte es losgehen: Mit dem eigenen Restaurant in der Heimatstadt wollte Christopher Kropf nun ganz bewusst einen neuen Weg gehen. Die fränkische Küche, die für Bodenständigkeit und Handwerk steht, möchte er in einem neuen Licht zeigen.
Ein Jahr lang suchte der frischgebackene Koch die geeigneten Räumlichkeiten. Ein großes Highlight war sicherlich die Verleihung des Alfred Brenner Preises 2015 in Baden Baden. Mit dem gewonnen Weiterbildungsbudget des Förderpreises besuchte er zahlreiche Wein- und Sensorikschulungen, um seinen zukünftigen Gästen die besten Frankenweine zu seinen Speisen anbieten zu können.
Dann bot sich das ehemalige Restaurant "Josch" an. Die renovierten Gasträume mit über 60 Sitzplätzen richtete Kropf mit dunklen Holztischen und Stühlen in einem Sandton ein. An der Wand hängen Bilder der Familie: Fischer-Großvater Kropf in seinem Schelch und die Gärtner-Großeltern Demuth. Ein Wandkamin sorgt für eine behagliche Atmosphäre. An der neuen Theke in edlem Holz prangt ein großer Sandstein mit dem neuen runden Logo: Kropf - Bamberger Köstlichkeiten. In der warmen Jahreszeit bietet der Kräuterhof für 40 bis 50 Gäste Platz.
Die Frische ist auch sonst ein ganz wesentlicher Punkt: Nach dem Motto, da weiß man, was man isst, kreiert Kropf aus den Zutaten aus der Familien-Fischzucht, Opas Gärtnerei und der Jagd des Großonkels kleine Wunderwerke des Geschmacks. Die ausgefallenen Kreationen aus regionalen Leckereien reichen vom fränkischen Zwetschgenbames mit süß-sauren Waldpilzen an Pfeffercrème und Brotchip bis zur geschmorten Rehkeule an Gewürzjus mit gerösteten Semmeltalern und halbgetrockneter Tomate. Auch Vegetarier können gespannt sein: Sie erwartet unter anderem eine Zucchini-Ziegenkäse-Tasche mit Semmeltaler an Tomatensugo, Joghurt und Rucola. Dann wären da noch die wunderbaren Desserts wie das Rhabarberragout mit Himbeergel, Vanilleparfait und Baiser. Aber zuviel soll noch nicht verraten werden, lassen Sie sich überraschen! Nur soviel: Der Chef empfiehlt das drei- oder viergängige Köstlichkeiten-Menü. "Da bekommt man einfach am besten den Eindruck unserer Bamberg-PUR-Küche." Er serviert dabei drei verschiedene raffiniert angerichtete Vorspeisen, zwei Hauptgänge und zwei Desserts. Immer haben die Gäste aber auch die Möglichkeit, einzelne Speisen aus der Karte zu wählen. Zu den Gerichten hat Kropf bereits die passenden Weine ausgewählt. Sehr ansehnlich: In der Karte sind die Weine nach den Weingütern geordnet und auf einer Landkarte markiert. Es geht auf eine Weinreise durch Franken.
Mittags wird ein leckeres und schnelles Zwei- oder auch Drei-Gang-Menü angeboten.
Nicht nur Christopher Kropf steht nun in den Startlöchern, auch das Team ist mittlerweile eingespielt. Der Chef freut sich: "Mit so einem herzlichen und begeisterungsfähigen Team, ist es wirklich etwas ganz Besonderes." Dabei ist Kropf selbst noch ein junger Aufsteiger, 27 Jahre jung. Er wird übrigens auch selbst im Service anzutreffen sein, denn neben dem Kochen sind seine Gäste seine größte Leidenschaft.
Öffnungszeiten
Montag/Dienstag Ruhetag
Mittwoch bis Sonntag 12 - 14 Uhr und ab 17.30 Uhr