Gemeinderat Die Rattelsdorfer Räte gaben grünes Licht für den Wegebau im historischen Teil des Mürsbacher Gottesackers. Dieser war vor zehn Jahren geschlossen worden. Der Verwaltungsvorschlag sorgte für eine leidenschaftliche Debatte.
von unserer Mitarbeiterin Renate Neubecker
Rattelsdorf-Mürsbach — Dass Friedhöfe ein sensibles, emotionsgeladenes Thema sind, konnte der Marktgemeinderat bei der langen Diskussion um den Friedhof Mürsbach feststellen. Im Jahr 2004 beschloss der damalige Marktgemeinderat, den historischen Teil des Friedhofs zu schließen, um Wege zu bauen. Der Beschluss wurde dann nachgebessert dahingehend, dass überlebende Ehegatten bei ihren verstorbenen Partnern bestattet werden können.
Zehn Jahre war der historische Teil des Friedhofs geschlossen. Bestattungen fanden im gemeindlichen Friedhof statt. Bürgermeister Bruno Kellner (VU) meinte, dass die Wege auch in einem wieder geöffneten Friedhof gebaut werden könnten.
Erst der Wegebau, dann die Öffnung, war sich ein Teil der Gremiumsmitglieder einig.
Gemeinderätin Sabina Sitzmann-Simon (CSU) wies auf das schwierige Gelände hin und wollte ein Planungsbüro beauftragen.
Danach sollten das Bistum Würzburg und die Kirchenstiftung entscheiden, stellte sie fest. Der Bürgermeister betonte, dass die Gemeinde in zwei Bürgerversammlungen das Wegekonzept vorgestellt und die Mürsbacher Bevölkerung es akzeptiert habe.
Außerdem gab die Fachberatung vom Landratsamt ihre Zustimmung. Nach längerer Diskussion stellte Zweiter Bürgermeister Hans-Jürgen Scheerbaum (CSU) den Antrag zur Geschäftsordnung auf Ende der Debatte. Einstimmig wurde beschlossen, dass die von der Verwaltung vorgestellte Wegeplanung in den Abteilungen 1 bis 3 umgesetzt wird. Es sollen vier Wege gebaut werden. Voraussetzung ist, dass in den Gräbern, die in den geplanten Wegen liegen keine Bestattungen mehr vorgenommen werden dürfen. Ebenfalls einstimmig wurde dem Flächentausch und Flächenzukauf für den Ausbau des Parkplatzes am Mürsbacher Friedhof zugestimmt.