von unserer Mitarbeiterin Elisabeth Assmann Diebach — Rund 40 Interessierte aus dem gesamten Landkreis sind von Diebach Richtung Morlesau zu den Hügelgräbern aus der Bronze- bis E...
von unserer Mitarbeiterin
Elisabeth Assmann
Diebach — Rund 40 Interessierte aus dem gesamten Landkreis sind von Diebach Richtung Morlesau zu den Hügelgräbern aus der Bronze- bis Eisenzeit (1600 bis 400 vor Christus) gewandert. Dort erläuterten Kreisheimatpfleger Roland Heinlein und Ralf Obst vom Landesamt für Denkmalpflege an der neu aufgestellten Hinweistafel die Bedeutung der Stätte.
Der Vorschlag für das Informationsschild war vom Diebacher Holzrechtler Jens Hart gekommen. Zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege finanzierten die Diebacher Holzrechtler die digitale Oberflächenvermessung des Geländes und das Hinweisschild. Die Holzrechtler Waldemar Hauk und Helmut Vogt stellten kleine Holzschilder und die Infotafel auf.
Der Standort des Hinweisschildes ist ideal, denn er liegt direkt an einem Wanderweg und kann gut eingesehen werden.
Von dort aus sind einige der insgesamt 15 bis 20 Hügelgräber in den Waldabteilungen "Mühlschlag" und "Eschig" zu erkennen. Beeindruckend ist vor allem der Trichter eines Anfang des 19. Jahrhunderts geöffneten Grabes. Ursprünglich war es wohl sieben Meter hoch und hatte einen Durchmesser von 40 Metern. Einige der Funde gingen in das Mainfränkische Museum.
Ralf Obst vom Landesamt für Denkmalpflege ist Ansprechpartner für das Modellprojekt "Archäologie und Ehrenamt" und unterstützt Eigeninitiativen wie die der Holzrechtler in Diebach. "Ohne ehrenamtliches Engagement liefe bei uns sehr wenig, da wir für die Vielfalt der Aufgaben und die Größe des abzudeckenden Gebietes total unterbesetzt sind. Auch für die Zukunft appellieren wir an die Aufmerksamkeit der Einheimischen", sagte er. Dem Archäologen, der ganz Nordbayern betreut, liegt vor allem der Schutz der Bodendenkmäler am Herzen.
"Wir wollen und können nicht alle Hügelgräber öffnen. Die meisten sind sowieso schon in früheren Zeiten ohne auswertbare Dokumentation geöffnet, Metalle entwendet und Steine zum Hausbau zweckentfremdet worden", erklärte Obst.
Neuere Untersuchungstechniken wie die digitale Laserscanmethode geben wertvolle Informationen ohne die Bodendenkmäler zu zerstören. Die ehrenamtliche Arbeit des Arbeitskreises Archäologie rund um Heinlein und die Bemühungen der Diebacher Holzrechtler will Obst durch Vorträge und Exkursionen unterstützen.
Nicht nur Grabräuber, sondern auch Wegebau und Waldarbeiten mit großen Holzrückemaschinen können viel zerstören. Daher hofft Obst auf Hinweise aufmerksamer Wanderer oder Waldarbeiter.
"Wer gräbt, macht dies illegal und wird mit Bußgeldern strafrechtlich belangt - egal, ob die Stelle als Bodendenkmal ausgezeichnet ist oder nicht", erklärte Obst die Gesetzeslage. "Die Identifikation der Bevölkerung mit ihren Zeugen aus der Vergangenheit ist der beste Schutz der Denkmäler. Und hierfür ist das Engagement der Holzrechtler und von Kreisheimatpfleger Heinlein ein lobenswertes Beispiel", sagte Obst.
"Es ist noch viel zu tun in diesem Bereich." So plant Kreisheimatpfleger Heinlein mit seinem Arbeitskreis Archäologie eine Waldbegehung im Winter, um noch mehr Hügelgräber zu dokumentieren. "Ohne Bewuchs und mit Schnee zeigen sich die Hügel besser." Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) dankte den Holzrechtlern für ihre Initiative, mit der die Erinnerung an die frühere Geschichte wachgehalten werde.