In Neumarkt in der Oberpfalz gibt es einen Klimaschutzpreis. Der Herzogenauracher Agenda 21-Beirat hat die Neumarkter besucht und eine Idee mitgebracht. Diese wurde in der letzten Sitzung vorgestellt.
Michael Busch Das Thema "Klima" ist allgegenwärtig. Nicht nur im Bund, auch in den Kommunen wird sich intensiv damit auseinandergesetzt. So hat zum Beispiel Erlangen als erste Stadt in Bayern den Klimanotstand erklärt. Der Stadtrat hat Anfang Juni einen entsprechenden Beschluss gefasst. Grundlage dafür waren zwei Anträge der lokalen "Fridays For Future"-Initiative.
In Herzogenaurach beschäftigt sich der Agenda-Beirat aktuell mit dem Thema. In der letzten Sitzung legte der Arbeitskreis Energie einen Antrag vor. "Der Stadtrat möge beschließen, jährlich einen Herzogenauracher Klimaschutzpreis zu verleihen." Beiratsmitglied Johannes Kollinger erläuterte: "Der Preis soll an Akteure in Herzogenaurach vergeben werden, die sich in besonderer Weise mit einem konkreten Beitrag für den Klimaschutz einsetzen oder eingesetzt haben."
Dabei solle der Umweltnutzen aufgezeigt werden, zum Beispiel die Einsparungen an Energie oder die verringerte Abgabe von CO2 . Kollinger erläuterte weiter: "Neben technischen Maßnahmen zur Energieeffizienz oder erneuerbarer Energie können auch energiesparende Verhaltensweisen, Bildungsmaßnahmen, nachhaltige Mobilität oder ökologische Verhaltensweisen eingesetzt werden."
Verschiedene Kategorien
Der Arbeitskreis macht den Vorschlag, dass der Klimaschutzpreis in verschiedenen Kategorien vergeben werden sollte: an Privatpersonen, Organisationen, Schulen, Wirtschaft und Gewerbe. Insgesamt stelle man sich vor, dass ein Preisgeld von 10 000 Euro auf die Kategorien aufgeteilt werden sollte.
Bedenken gab es von Bürgermeister German Hacker in der Sitzung. "Die Auslobung eines Klimaschutzpreises ist mit einem hohen Organisationsaufwand verbunden." Er offerierte aber die Möglichkeit, dass man den Bürgern statt dessen die Möglichkeit geben könnte, ihren persönlichen Beitrag zum Klimaschutz aufzuzeigen. Möglichkeiten wären Ideen wie "Ich verzichte auf lange Flugreisen", "Ich fahre Fahrrad" und Ähnliches. Dieser Beitrag könnte dann monatlich im Amtsblatt veröffentlicht werden, eventuell mit dem Anreiz, dass 50 Euro ausgezahlt werden könnten.
Vorbild Neumarkt
Weg von einem Preis, vor allem einem Preisgeld, wollte Retta Müller-Schimmel. Sie plädierte "für eine Plattform für niederschwellige Maßnahmen". Vorbild für diesen Preis ist die Stadt Neumarkt in der Oberpfalz. Diese wurde von den Agenda 21-Mitgliedern Anfang Juni besucht. Dort gibt es diesen Preis bereits. Der Wortlaut der Neumarkter Zielsetzung findet sich letztlich im Herzogenauracher Antrag wieder. In der besuchten Kommune werden folgende Kriterien für die Auswahl der Preisträger zugrunde gelegt: Relevanz für den Klimaschutz im Stadtgebiet Neumarkt, Innovationsgehalt, Vorbildcharakter und Praxisbezug beziehungsweise bei neuen Projekten Realisierbarkeit. Der Neumarkter Klimaschutzpreis ist mit 10 000 Euro dotiert. Das Preisgeld wird auf mehrere Preisträger verteilt. Gestiftet wird das Preisgeld von zwei ortsansässigen Unternehmen.
Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann führt zu dem zum dritten Mal vergebenen Preis aus: "Wir haben uns das Ziel vorgenommen, den Energieverbrauch bis zum Jahr 2050 zu halbieren und den CO2 -Ausstoß um 95 Prozent zu senken. Dieses Ziel können wir nur erreichen, wenn viele Akteure eingebunden und engagiert sind."