Neudrossenfeld braucht junge Familien

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Dem Vorsitzenden der Freien Wähler (FW) Neudrossenfeld, selbst Gemeinderat, gefällt manches im Gremium nicht: Alfred Wirth monierte beim politischen Heringsessen im Popp'n-Keller die fehlende Gemeinsa...

Dem Vorsitzenden der Freien Wähler (FW) Neudrossenfeld, selbst Gemeinderat, gefällt manches im Gremium nicht: Alfred Wirth monierte beim politischen Heringsessen im Popp'n-Keller die fehlende Gemeinsamkeit über Parteigrenzen hinweg. "Da gibt es zu viele Einzelinteressen, das große Ganze wird aus den Augen verloren."

Als Beispiel nannte er die abnehmende Einwohnerzahl, "wir haben seit 2012 bis heute 164 Bürger weniger, das wirkt sich für die Infrastruktur negativ aus". Man müsse jetzt unbedingt etwas für die Ansiedlung junger Familien tun mit preiswertem Bauland. Da sei bereits das große Baugebiet "Dreschenauer Straße" auf den Weg gebracht worden und dann durch ein Bürgerbegehren zum Scheitern gekommen. "FuG und SPD sollten endlich ihre Blockadehaltung aufgeben und nicht, wie geschehen, ständig jammern, dass Bauland fehlt".

Etwas ärgert Wirth zusätzlich: Längst beschlossene wichtige Aufgaben wie die Verkehrsberuhigung an der Schule oder das Ausbessern des Pflasters im Ortskern bleiben liegen, aber kleine Projekte werden von manchen Fraktionen hochgekocht. "Wir von den Freien Wählern wollen die wichtigen Sachen beschleunigen, da haben wir ein Auge drauf". Mit einem Blick in die Zukunft will der Vorsitzende junge Leute für eine aussagekräftige Liste zu den Kommunalwahlen 2020 begeistern, ein bis zwei Sitze mehr strebe man an, um wieder zu alter Stärke zurückzukehren.

Sein Stellvertreter Jochen Bergmann setzte sich mit der Mobilität in der Gemeinde auseinander, bezeichnete Seniorentaxis als interessante Gedankenspiele, forderte noch mehr Öffnung nach außen und neuen Wohnraum. "Da kann ich Alfred Wirth nur zustimmen, die Verweigerer müssen überstimmt werden." Und Maximilian Müller, ein junger Mann aus Neudrossenfeld und FW-Sympathisant, der an der alten B-85 im Zentrum wohnt, machte sich Gedanken, wie der Ort attraktiver und verkehrssicherer werden könnte. Dazu gehört seiner Meinung nach eine Trennung von Fahrbahn und Fußgänger, eventuell durch Blühflächen, "die Straße muss bisher viel zu oft als Gehweg benutzt werden".

Über die Kreispolitik referierte stellvertretender Landrat und FW-Ehrenvorsitzender Dieter Schaar. Im Kreishaushalt seien Mittel für den Ausbau der Straße nach Buch am Sand und für die Verbesserung der Langenstadter Brücke über den Roten Main bereitgestellt worden. Schaar outete sich ebenso als Befürworter der Drossenfelder Europatage, die vom 17. Mai bis 19. Mai stattfinden. "Das Image für den Ort ist immens". Es wäre fatal, auf Populisten zu hören, die sie abschaffen wollen.