Mit Wasser versickert Geld

1 Min

Weiterhin auf Rosen gebettet, oder andersrum: In diesem Wasserbett ruht es sich angenehm. Die Rede ist nicht von einem Nachtlager, sondern von einem Wasser-...

Weiterhin auf Rosen gebettet, oder andersrum: In diesem Wasserbett ruht es sich angenehm. Die Rede ist nicht von einem Nachtlager, sondern von einem Wasser-Liefer-Zusammenschluss: Die Rentweinsdorfer Gruppe, die 906 Anwesen versorgt, die zu Rentweinsdorf, Rattelsdorf, Untermerzbach und Ebern gehören, verfügt über ein kräftiges Finanzpolster, ist und bleibt schuldenfrei. Der Wasserpreis kann sich mit 1,22 Euro je Kubikmeter auch sehen lassen, wie sich bei der Zweckverbandssitzung am Mittwochabend im Rentweinsdorfer Rathaus zeigte, da der Haushalt fürs nächste Jahr ohne irgendwelches Murren abgesegnet wurde. Das Wasser bezieht die Gruppe von der Fernwasserversorgung Oberfranken.


Üppige Rücklagen

Der Zweckverband hat in den Vorjahren ordentlich gewirtschaftet, wie auch die jüngste überörtliche Prüfung bestätigte. Auf dem Sparkonto ruhen noch 130 000 Euro an Rücklagen, wie Horst Junge, der Kämmerer in der Verwaltungsgemeinschaft Ebern vorrechnete. Davon lässt sich zehren.
So erwartet Junge im nächsten Jahr nur eine größere Maßnahme, wozu weitere 50 000 Euro aus der Rücklage entnommen werden sollen. In Mürsbach steht - wieder einmal bzw. immer noch - die Erneuerung der Bergstraße an, die laut Bürgermeister Bruno Kellner (VU) jetzt auch angepackt wird. Im Zuge dieser Baumaßnahme soll auch die Wasserleitung erneuert werden, wofür 45 000 Euro vorgesehen sind.
Der Wasser-Zweckverband könnte über noch mehr flüssige Mittel verfügen, wäre da nicht ein Problem: Wasserverluste durch Rohrbrüche, vor allem in Mürsbach. Über 14 000 Kubikmeter versickerten allein im Jahr 2015 im Erdreich. "Da sind Unmengen weggeflossen, hätte man das nicht eher entdecken können?", fragte Kellner. Wasserwart Kurt Schorn zeigte die Problematik auf: Er erfahre erst mit der Jahresabrechnung über solche Fehlmengen und gerade in Mürsbach habe sich die Fehlersuche extrem schwierig gestaltet, weil der verrohrte Bach direkt neben der Leitung verlaufe. "Wir suchen die Nadel im Heuhaufen", ergänzte Schorns Kollege aus Ebing
Schorn schlug vor, dass er künftig jeden Monat die Übergabeschächte abliest, um Auffälligkeit früher zu entdecken. Helmut Grell aus Treinfeld (ÜWG) und der Gleusdorfer Ortssprecher Norbert Lohneiß fanden, dass solche "signifikanten Sprünge auch in der FWO-Zentrale ein Frühwarnsystem auslösen müssten".
Welche Möglichkeiten hierzu bestehen, soll nun mit den FWO-Verantwortlichen abgeklärt werden, wobei es laut Sabina Sitzmann-Simon aus Mürsbach (CSU) "nicht nur ums Geld geht, sondern generell um die Ressource Wasser".