33 Jahre lang war Renate Geiger als Mesnerin der gute Geist in der evangelischen Kirche in Scherneck. Nun hat sie auf eigenen Wunsch den Ruhestand angetrete...
33 Jahre lang war Renate Geiger als Mesnerin der gute Geist in der evangelischen Kirche in Scherneck. Nun hat sie auf eigenen Wunsch den Ruhestand angetreten. In einem Abendgottesdienst wurde sie durch die Kirchengemeinde von ihrem Dienst entbunden.
Doch die Kirche wird Renate Geiger bestimmt nicht ganz los lassen, denn sie wohnt unmittelbar neben dem Gotteshaus und sieht genau, wer den Kirchgarten betritt. So auch damals vor einigen Jahren, als die heutige Pfarrerin Beate Stark sich zum ersten Mal alleine die Kirche anschaute. "Bei meinen Amtsantritt habe ich nicht gewusst, wie viel Arbeit auf mich zukommt, doch ich habe die Arbeit sehr gerne gemacht", sagte Renate Geiger.
Unzählige Gottesdienste, Trauungen, aber auch Trauerfeiern hat Renate Geiger im Hintergrund begleitet. Zuvor hat sie den Altar mit Blumen geschmückt und die Kerzen angezündet sowie die Liednummern an den Tafeln angesteckt und während des Vaterunsers die Glocken ein- und ausgeschaltet. Und danach wieder die Kirche in Ordnung gebracht.
"Immer da"
Auch auf dem Friedhof hat sie die Geistlichen oft begleitet und von dort aus die Glocken gesteuert "Sie war einfach immer da", betonte die Pfarrerin in ihrer Predigt. Zusammen mit ihrem Mann und dem Kirchenvorstand hat Renate Geiger auch den großen Weihnachtsbaum in der Kirche aufgestellt, mit Strohsternen geschmückt und die Beleuchtung angebracht. Zum Erntedank hat Geiger dafür gesorgt, dass die Gaben der Gemeinde liebevoll vor dem Altar arrangiert wurden. Auch bei der Reinigung der Kirche war Renate Geiger federführend. Beim Einbau der neuen Glocken und der Renovierung der Orgel sowie der Kanzel war die Mesnerin oft den ganzen Tag lang in der Kirche und stand den Handwerkern mit Rat und Tat zur Seite.
"Es war ein Glückfall für Scherneck, als Renate Geiger im Jahre 1985 ihren Dienst als Mesnerin in der Schernecker Kirche begann", betonte Pfarrerin Beate Stark in ihrer Predigt. Mit vielen Geistlichen sowie Lektoren und Prädikanten aus den Nachbargemeinden habe Renate Geiger hervorragend zusammengearbeitet, bestätigte Pfarrer Heinrich Arnold aus Untersiemau.
Der Kirchenvorstand hatte für die scheidende Mesnerin eine besondere Überraschung im Gottesdienst parat. Thomas Schwesinger begleitete die Organistin Silke Ritz auf der Trompete bei einigen Kirchenliedern, was ein besonderes Flair in der Kirche erzeugte. Christine Geuß vom Kirchenvorstand dankte Renate Geiger für ihren aufopferungsvollen Dienst in der Schernecker Kirche und für die gute Zusammenarbeit. Sie überreichte, zusammen mit der Pfarrerin Beate Stark, als Dank ein Erinnerungsgeschenk. Andrea Müller ist die neue Mesnerin.
mst