Martin Luther auf der Spur

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Rainer Ehrt
Rainer Ehrt
 
 
 
 

Eindrucksvoll setzt Rainer Ehrt Luthers Lebensweg vom verzagten Mönch bis zum Reformator in Szene. Noch bis zum 19. April sind Ehrts Bilder in der Klinik Fränkische Schweiz zu sehen.

Anlässlich des 500. Reformationsjubeljahres wurde im Rahmen der Ausstellungsreihe "Kunst im Krankenhaus" in der Klinik Fränkische Schweiz in Zusammenarbeit mit der Fördergesellschaft Klinik Fränkische Schweiz sowie dem evang.-lutherischen Dekanat Muggendorf eine Ausstellung mit Grafiken des Künstlers Rainer Ehrt unter dem Motto "Bruder Luther" eröffnet.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Posaunenchor Muggendorf und am Klavier Alexander Ezhelev. Der Vorsitzende der Fördergemeinschaft Klinik, Robert Glenk, konnte bei der Eröffnung unter den zahlreichen Gästen Vizelandrätin Rosi Kraus (CSU), Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE), Ehrenmitglied Gertrud Gade und Vertreter der Klinik begrüßen.
Sein besonderer Gruß galt natürlich den beiden Festrednern Dekan Günther Werner zur Theologie und Gerhard Seitz aus Bamberg zur Kunst. Bedauerlicherweise konnte der Künstler Rainer Ehrt persönlich nicht anwesend sein.
Er musste bei seinem eigenen Stand bei der Buchmesse in Leipzig anwesend sein. Großer Dank ging auch an Carmen Backof, stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen vom Küchenteam und Hausmeister der Klinik für die Vorbereitung und Organisation der Ausstellung. Dekan Günther Werner beschrieb "Bruder Luther" als Menschen und Theologen, sein Wirken als Mönch, seine Studien und Erkenntnisse während dieser Zeit, seine Zweifel bis hin zu seinem Entschluss, die Kirche zu reformieren. Die Übersetzung der Bibel ins Deutsche, den Kirchengesang, der bis dato nur auf Latein gesungen wurde, konnte nun von allen Gläubigen mitgesungen und mitgestaltet werden.


Im Harz zur Welt gekommen

Bei ihm setzte sich auch die Erkenntnis durch, dass der Mensch nicht durch persönliche Leistung und Verdienste, sondern durch die Barmherzigkeit Gottes gerettet wird.
Gerhard Seitz informierte die Gäste über die Ausstellung. Sie wurde Ende September vergangenen Jahres im Potsdamer Kultusministerium als Wanderausstellung in Klöstern in Brandenburg und Polen eröffnet. Nun ist die Ausstellung für die nächsten Wochen in das Klinikum Ebermannstadt gelangt, nachdem sie vor kurzem noch in der Bamberger Stefanskirche im Rahmen des Lutherjahres zu sehen war.
Er streifte kurz die Vita von Rainer Ehrt. Dieser wurde 1960 in Elbingerode im Harz geboren und hatte nach der schrecklichen Zeit des Wehrdienstes zunächst als Arbeiter in verschiedenen Druckereien gearbeitet, um von 1983 bis 1988 in der Burg Giebichenstein Kunst mit dem Schwerpunkt Zeichnungen und Illustrationen zu studieren. Bereits 1987 war er als freier Grafiker, Zeichner, Illustrator, Bildhauer und auch als Cartoonist in Kleinmachnow ansässig und tätig. 2005 war er Mitbegründer der "Art Brandenburg" und hatte von 2006 bis 2014 einen Lehrauftrag in Berlin Weissensee.
Der Kontakt zur fränkischen Region kam über die Karikaturenausstellung zum 1000-jährigen Bistumsjubiläum Bamberg zustande. Als provozierender Grafiker, Maler und Cartoonist hat Ehrt viele Preise errungen. Zahlreiche Ausstellungen, Zeichnungen und Bücher deuten auf seine vielfältigen Talente hin.
Wie kommt nun Rainer Ehrt dazu, sich mit Luther, den sieben Hauptsünden und den zehn Geboten in diesem Jubiläumsjahr zu beschäftigen? Ehrt steht damit in einer Tradition eines bedeutenden Künstlers: Lucas Cranach der Ältere hat die Wandlungen des wuchtigen Gesichtes Luthers ins Bild gesetzt. Auch Ehrt zeigt Luthers Verwandlung vom asketischen Mönchlein bis zum wohlgenährten Haupt der Reformation.
Und so sind Ehrts Werke, die in der Klinik Ebermannstadt zu sehen sind, ein Glücksfall. Sie sind begehrt und sind deshalb nur bis 19. April in der Klinik zu sehen.
Im 1. Stock des Hauses Feuerstein sind die Karikaturen den zehn Geboten gewidmet. Im Atrium des Hauses Wiesent sind hauptsächlich Karikaturen über die sieben Hauptsünden zu bewundern.