Margarete Schwalb feierte ihren 95.

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Margarete Schwalb Foto: Heidi Amon
Margarete Schwalb  Foto: Heidi Amon

"Ich bin mehr als überrascht, wie gut Sie aussehen" gratulierte Vizelandrat Edgar Büttner Margarete Schwalb aus Forchheim, die einen ganz besonderen Geburts...

"Ich bin mehr als überrascht, wie gut Sie aussehen" gratulierte Vizelandrat Edgar Büttner Margarete Schwalb aus Forchheim, die einen ganz besonderen Geburtstag feierte: Ihren 95. Der einzige Enkel Thorsten, seine Ehefrau Heike, Schwiegertochter Gabriele und die zwei Urenkel waren gekommen und bereiteten der Oma und Uroma einen schönen Festtag. Auch Zweiter Bürgermeister Franz Streit und Pfarrer Christian Muschler von der Christuskirche hatten sich auf den Weg in die Birkenfelder Straße gemacht.


Flucht 1945

Geistig und körperlich fit beging Margarete Schwalb ihren 95. Lediglich die Augen lassen etwas nach. Dass sie auf ihr Wohlergehen jedoch je geachtet hätte, kann wahrlich nicht behauptet werden. Weil es einfach nicht ging. Die Forchheimerin, die im November 1921 in Niederschlesien geboren wurde, erlebte den Zweiten Weltkrieg, für den sie, wie sie erzählte "ihre Jugendzeit geopfert habe".
Bis zu ihrer Flucht 1945 habe sie viel gearbeitet auf dem Hof ihrer Großeltern. "Es war eine harte Zeit" blickte sie zurück. Nach Bayern und Forchheim kam sie im Februar mit ihrer Schwägerin.
"Anfangs dachte man, es geht wieder in die Heimat zurück", weiß sie noch. Doch es kam anders - es gab kein Zurück, ihr Leben ging neue Wege. Ihre Großeltern sah sie nie wieder. Ihre Eltern besuchte sie noch einmal in der ehemaligen DDR. Sie lernte ihren Mann Josef kennen, den sie 1949 heiratete. Mit ihm zog sie in die Serlbacher Straße, wo sie 58 Jahre lang wohnte. Als das Haus dort vor zehn Jahren verkauft wurde, zog sie in die Birkenfelder Straße.


In der Medizinbranche tätig

Beruflich war sie viele Jahre bis zum Ruhestand in der Medizinbranche in Erlangen tätig. Im Verlauf ihres Lebens musste sie jedoch auch schmerzliche Verluste in der Familie ertragen. "Mein einziger Sohn verunglückte mit 29 Jahren". Doch Margarete Schwalb fühlt sich vom Leben nicht enttäuscht. "Es war eine schwere, aber auch schöne Zeit und ich bin froh, dass ich sie so gemeistert habe" so eine rundum zufriedene Jubilarin. "Besonders glücklich bin ich, dass ich von dieser schweren Zeit heute im Alter von meiner Familie viel zurückbekomme".