Die Stadtsteinacher Schule hat jetzt einen Namen: Friedrich Baur. Der Unternehmer ist in der Stadt geboren.
Die Stadtsteinacher Schule heißt ab sofort "Friedrich-Baur-Schule". In einer zweistündigen Feier wurde die Einrichtung gestern offiziell "getauft". Wie Bürgermeister und Schulverbandsvorsitzender Roland Wolfrum erläuterte, sei ein individueller Name identitätsstiftend, zudem könnten sich die Schüler "am Namensgeber ein Vorbild nehmen".
Friedrich Baur wurde 1890 in Stadtsteinach geboren und hielt sich nach Berichten von Zeitzeugen auch regelmäßig im Ort auf, berichtete Wolfrum, der Baur als "Mann mit Anstand und Würde" bezeichnete. Die Anregung für eine Namensgebung sei 2016 von Wolfgang Hoderlein gekommen, blickte Wolfrum zurück. Der habe auch konkret Friedrich Baur ins Gespräch gebracht, nicht nur, weil er in Stadtsteinach geboren ist, sondern auch, weil er für Mittelschüler ein Vorbild dafür sein kann, dass man etwas Großes auch ohne Abitur und Studium erreichen kann.
Der Namensgebung, so Wolfrum, habe die Friedrich-Baur-Stiftung 2017 zugestimmt.
Denkmal im Geburtsort
Die Namensgebung sei "eine kluge Entscheidung gewesen", stellte Landrat Klaus Peter Söllner fest, der Baur in die Reihe von weiteren bedeutenden Männern wie Hans Wilsdorf, Carl von Linde und Adalbert Raps aus dem Kreis Kulmbach stellte.
Baur sei "ein Denkmal in seinem Geburtsort" gesetzt worden, stellte Otmar Fugmann von der Friedrich-Baur-Stiftung fest, der die Schüler einlud, sich bei Gelegenheit die Werke der Baur-Group anzusehen und vielleicht auch mit Unterstützung der Firma ein Start-up zu wagen.
Schulrat Michael Hack fühlte sich mit den Szenen aus dem Leben und Wirken von Friedrich Baur in seine Kindheit versetzt, als er in dem Versandkatalog blätterte.
Mensch im Mittelpunkt
"Im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns sollte immer der Mensch stehen" - mit dieser Devise von Friedrich Baur begannen Schüler der 5., 6. und 9. Klasse nach dem musikalischen Auftakt der Bläserklasse Szenen aus dem geschäftlichen Wirken Baurs nachzustellen, vom Versandhauskatalog bis hin zum Online-Geschäft. Bei einer "Modenschau" wurden alle möglichen Produkte vorgestellt, insbesondere Schuhe, mit denen Baur sein unternehmerisches Wirken begonnen hatte.