Sigismund von Dobschütz Sowohl die Leitungen der Bockleter Schulen und der Kindertagesstätte als auch die Spitze der Gemeindeverwaltung waren bislang der Auffassung, dass durch einfache Maßnahmen wie ...
Sigismund von Dobschütz
Sowohl die Leitungen der Bockleter Schulen und der Kindertagesstätte als auch die Spitze der Gemeindeverwaltung waren bislang der Auffassung, dass durch einfache Maßnahmen wie ausreichendem Querlüften der Einsatz von Luftfiltergeräten nicht zwingend nötig sei, da es andererseits auch Unwägbarkeiten wie Geräuschstärke und Unterhaltskosten gibt. Nach der Anfang Juli erfolgten Empfehlung der Landesregierung sei es aber "nun sinnvoll, die bisherige Haltung zu überdenken", wurde der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung von der Verwaltung informiert. Deshalb will nun der Gemeinderat solche Luftfiltergeräte anschaffen.
Das Kabinett hatte vor zwei Wochen beschlossen, die Anschaffung mobiler und dezentraler Luftreinigungsgeräte in Schulen und Kindertagesstätten mit bis zu 50 Prozent zu fördern, wobei der Förderhöchstbetrag pro Raum auf 1750 Euro begrenzt ist.
Da im kommenden Winterhalbjahr ein geregelter Kindergartenbetrieb sowie ein Schulbetrieb mit Präsenzunterricht "die wichtigste Priorität hat", wurde seitens der Verwaltung vorgeschlagen, der Empfehlung der Staatsregierung zu folgen und solche Luftfilter anzuschaffen. Die Anschaffungskosten werden auf etwa 2000 Euro pro Raum geschätzt, die Gesamtkosten bei 25 Räumen auf entsprechend 50 000 Euro.
Hilfe auch für kirchliche Träger
Genaue Eckdaten wie Fördervoraussetzungen, Angebot bestimmter Geräte und Anzahl der Räume liegen der Verwaltung noch nicht vor. Der Gemeinderat beschloss ungeachtet dessen einstimmig, mobile Luftreinigungsgeräte für die Klassenzimmer der Mittelschule in Bad Bocklet und der Grundschule in Steinach sowie für die Gruppenräume im gemeindlichen Kindergarten Steinach anzuschaffen. Sollten die kirchlichen Kindergärten in Bad Bocklet und Aschach ebenfalls solche Geräte kaufen wollen, sichert die Gemeinde zu, jenen Restbetrag zu übernehmen, der nicht durch die Förderung des Freistaats gedeckt ist. Die maximalen Anschaffungskosten pro Luftfilter müssen denen jener Geräte entsprechen, die für den Steinacher Kindergarten angeschafft werden.
Der Gemeinderat genehmigte außerdem vorsorglich die überplanmäßigen Kosten, die nicht im laufenden Haushalt berücksichtigt werden konnten. Kämmerer Patrick Könen wurde vom Gemeinderat beauftragt, die Förderanträge zu stellen und nach einer Förderzusage die Geräte für die Bockleter Schulen und die Kindertagesstätte in Steinach anzuschaffen.
Die Auswirkungen Corona-Pandemie auf die Schulen bestimmten in einem weiteren Punkt die Gemeinderatssitzung. Es ging um das für schnelles Internet zwingend notwendige Glasfasernetz. Bereits nach der Beschlussfassung des Gemeinderats im März hatte die Verwaltung ein Vergabeverfahren zur Einrichtung eines Glasfaseranschlusses für die Grundschule in Steinach, die Mittelschule in Bad Bocklet und das Rathaus gestartet. Fristgerecht hatte nur die Deutsche Telekom Business Solutions GmbH ihr Angebot eingereicht. Daraus ergeben sich für alle drei Anschlüsse Gesamtkosten in Höhe von über 163 000 Euro. Je nach Anschluss einzeln errechnet, ergibt sich nach Aussage der Verwaltung eine Maximalförderung von insgesamt fast 140 500 Euro. Für die Marktgemeinde würde demnach ein Eigenanteil von etwas über 22 500 Euro verbleiben.
Wie die Verwaltung dem Ratsgremium mitteilte, seien diese Kosten nach Auskunft von Matthias Hartmann, Förderberater im Büro Dr. Först Consult (Würzburg) für Glasfaseranschlüsse an Schulen, "entsprechend der marktüblichen Kostenstruktur plausibel und das von der Telekom vorgeschlagene technische Konzept nachvollziehbar". Durch die Nutzung vorhandener Leerrohrsysteme können Synergien genutzt werden, die Tarifstruktur ist an Businesskunden orientiert und entspricht dem üblichen Preisspiegel. Der Realisierungszeitraum von 60 Wochen nach Auftragseingang sei zwar groß, so der Fachmann, entspreche aber der Marktsituation. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, zur Einrichtung eines Glasfaseranschlusses sowohl für die beiden Bockleter Schulen als auch für das Rathaus einen Förderantrag im Rahmen der GWLAN-Förderrichtlinie zu stellen und im Falle der Förderzusage die Deutsche Telekom Business Solutions GmbH entsprechend mit der Umsetzung zu beauftragen.