Lieder zum Träumen und Nachdenken

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Stefan Schael an der Gitarre und Volker Waldau am E-Bass. Foto: Björn Hein
Stefan Schael an der Gitarre und Volker Waldau am E-Bass.  Foto: Björn Hein

Bernhard Gößmann-Schmitt vom Haus Erlebenskunst in Ramsthal hatte nicht zu viel versprochen: "Heute haben wir einen wunderbaren Liedermacher zu Gast, der si...

Bernhard Gößmann-Schmitt vom Haus Erlebenskunst in Ramsthal hatte nicht zu viel versprochen: "Heute haben wir einen wunderbaren Liedermacher zu Gast, der sie verzaubern wird", so seine Worte zu Beginn. Und es wurde ein wirklich schönes Konzert, bei dem Stefan Schael an der Gitarre und Volker Waldau am E-Bass das Publikum zum Träumen, zum Nachdenken und zum Lächeln brachten. Schael zeigte sich dabei als tieffühlender Beobachter der menschlichen Natur, berührend und bewegend waren seine zumeist selbstgeschriebenen Lieder, die auch nicht vergaßen, das Leben mit einem Hauch Ironie zu sehen. Getreu dem Motto "Wenn ich sing', hab ich Flügel" verstanden er und Waldau es, die eigene Begeisterung für die Musik auf das Publikum zu übertragen.


Ehrlich und auch fröhlich

Mit dem "Stein auf Stein" begann das Konzert sehr ehrlich, aber auch fröhlich. Schael wusste dabei die inneren Seelenlandschaften auszuloten. Gefühlvoll und mit etwas Melancholie kam der "Neverending song" daher, der von beiden Musikern sehr emotional interpretiert wurde. Wenn es die Stimmung zuließ, sang Schael die Lieder mit sehr viel Soul in der Stimme, die manchmal gefühlvoll und zerbrechlich, manchmal aber auch sehr stark und emotional werden konnte, so dass es für die Zuhörer eine wahre Freude war, ihm zu lauschen. Die ungewöhnliche Spannbreite und Stimmfärbung seines Gesangs erinnerte dabei in einigen Passagen durchaus an Elvis Presley - nicht umsonst ist er einer der besten Elvis-Interpreten in Deutschland.
Sehr nachdenkliche und ehrliche Texte, in denen sich die Zuhörer selbst wiederfanden, wechselten mit kraftvollen Passagen ab. So ging es von der Thematik der romantisch-lauen Sommernacht virtuos über auf die staubige Landstraße, in dem beide Musiker vor Lebensfreude geradezu ausgelassen übersprühten - von Soul über Blues bis hin zu romantischen Weisen.
Dabei war das Bühnenbild sehr minimalistisch: im Hintergrund waren Fotografien von Carmen Spitznagel zu sehen. Besonders eindrucksvoll war außerdem, dass Stefan Schael auch Eigenkomposition zu Kunstwerken spielte, die derzeit im Haus ausgestellt werden.
Dominiert wurde der zweite Teil des Konzerts am Anfang von melancholischen Liedern, die sehr ruhig und gefühlvoll daherkamen. Dabei vergaßen Schael und Waldau auch nicht, der heimatlichen Rhön in einer Hommage ihre Reverenz zu erweisen. Sehr schnell hingegen war das Stück "Der wilde Schmetterling", das recht bluesig daherkam und vor Lebensfreude geradezu sprühte.
Tosender Applaus am Ende zeigte, dass es den Zuhörern außerordentlich gut gefallen hat. Zwei Zugaben wurden gespielt. Wer Stefan Schael live erleben will, der hat am 17. November im Meiniger Theater die Möglichkeit dazu. Hier tritt er um 20 Uhr auf.