Der Landkreis ist vom saisonalen Auf und Ab am Arbeitsmarkt stets dynamisch betroffen. Normalerweise verzeichnet der Landkreis bereits im Dezember...
Der Landkreis ist vom saisonalen Auf und Ab am Arbeitsmarkt stets dynamisch betroffen. Normalerweise verzeichnet der Landkreis bereits im Dezember einen spürbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit. In diesem Jahr bescherte laut Pressemitteilung der Agentur für Arbeit die Weihnachtszeit jedoch einen weiteren Rückgang der Arbeitslosenzahl um 45 Personen (-3,4 Prozent) auf 1271 Arbeitslose .
46 Prozent mehr arbeitslos
Zum Jahresende waren 46 Menschen mehr (+3,8 Prozent) arbeitslos als im Jahr zuvor. In den letzten vier Wochen verloren 9,4 Prozent weniger Personen ihren Job als in 2021. Es fanden 4,4 Prozent weniger einen neuen Arbeitsplatz. Die Arbeitslosenquote sank im vergangenen Monat um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent. Der Vorjahreswert lag bei 3,1 Prozent. Aufgrund der relativ kurzen Frostperiode stellten die Handwerksbetriebe bisher weniger Personal aus als in anderen Jahren. Im letzten Monat des Jahres verloren 1358 Personen ihre Beschäftigung. Das waren 38 oder 2,7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig gelang es 747 Männern und Frauen, die Arbeitslosigkeit zu beenden, 143 weniger (-16,1 Prozent) als im Dezember 2021.
Beim Arbeitgeberservice gingen aus dem Landkreis Lichtenfels 254 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote ein, 8,6 Prozent weniger (-24) als im Vorjahr. Aktuell sind im Stellenpool der Vermittlungsexperten 1279 Arbeitsplatzangebote offen, 2,6 Prozent, also 32 mehr als in 2021. Rein statistisch kamen im Dezember auf 100 gemeldete Stellen gerade mal 99 potenzielle arbeitslose Bewerber.
Stefan Trebes, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, schätzt die Entwicklung folgendermaßen ein: „Trotz Materialengpässen, Inflation und gestiegener Energiekosten schlägt die allgemeine Stimmung auf dem Arbeitsmarkt bisher nicht durch. Der Dezember verlief für die Jahreszeit unspektakulär mit einem deutlich unterdurchschnittlichen saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit.
Der erste Wintereinbruch zu Beginn des Monats bot nur ein kurzes Intermezzo. Die überwiegenden Plusgrade sowie die gute Auftragslage im Handwerk führen dazu, dass die Betriebe ihr Personal größtenteils weiterbeschäftigen. Ich persönlich empfehle, da Fachkräfte knapp sind, Zeiten geringerer Auslastung für die Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter zu nutzen. Zum Jahresende hin zeigt sich der Arbeitsmarkt sehr aufnahmefähig. Der Stellenzugang bewegt sich weiterhin auf einem Höchstwert. Saisonbedingt kann die Arbeitslosigkeit in den nächsten Wochen steigen.“
Ende Dezember waren bei den Jobcentern des gesamten Agenturbezirks 5129 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 107 Personen oder 2,0 Prozent weniger als im November. In den Wintermonaten melden sich Personen aus witterungsabhängigen Berufen arbeitslos. Diese werden aufgrund der kurzen Dauer ihrer Arbeitslosigkeit größtenteils von der Agentur für Arbeit betreut.