Jury würdigt Arbeiten der Künstler, die sich an der 15. Aktion des Vereins Rund ums Walberla beteiligt haben.
Pauline Lindner Im 15. Jahr des Bestehens der Kulturreihe Kunst & Genuss vergab die Jury um Initiator und Organisator Volker Hahn insgesamt vier Preise. Zwei für Malerei aus den Bildern, die in den Herbstmonaten in etlichen Gaststätten rund ums Walberla öffentlich zugänglich waren. Eine neue Preiskategorie gehört zur Bildenden Kunst. Wie schon beim zehnten Jubiläum war ein plastisches Sonderthema ausgelobt worden.
Der erste Preis bei den Gemälden ging an Günter Paule aus Nürnberg für ein Porträt von Van Gogh. Dessen bekanntestes Selbstporträt hat Paule in einer Farbschichtentechnik nachempfunden. Er hat eine persönliche Verbindung zu Van Goghs Pinselstrich, den er als "schmerzhaften Aufschrei" empfindet. Dies repliziert er in seiner Technik, bei der er mit der Flex die Farbschichten bis in die Tiefe abhebt, so dass flammenartige Strukturen entstehen.
Der zweite Preis in der Kategorie Malerei ging an Heinz Thurn, ebenfalls aus Nürnberg für seinen Holzschnitt "Australische Version", der auf seinen Impressionen von der Kunst der Aborigines beruht. Das farbenprächtige Werk ordnet der Laie nicht den Druckkünsten zu. Thurn hat eine komplexe Verfeinerung der Holzschnitt-Technik entwickelt, bei der durch schichtenweises Abheben der Holzstrukturen Vielfarbigkeit mit nur einem Druckstock entsteht. Allerdings kann der im Gegensatz zu anderen Drucktechniken auch nur einmal eingesetzt werden.
Hexentanz am Walberla
Das Jubiläums-Sonderthema waren Windspiele. 20 davon befinden sich nun im Garten von Teddy Dahlmann in Mittelehrenbach. Die Jury fand am meisten Gefallen an Volker Hahns "Hexentanz". Mit einem Antrieb aus Ikea-Schüsseln tanzen die wilden Weiber aus Tonzement ihren Reigen, wenn denn der Wind will.
Der zweite Preis ging an Guido Häfner. Er nannte die bewegliche Figur aus seiner Köpfe-Reihe von Stahlplastiken "der Schauende". In bewährter Manier hat Häfner den über zwei Meter hohen Corten-Stahl so bearbeitet, dass der Betrachter mehrere Gesichter wahrnimmt.
Laut Kurt Neubauer ist der Doppelkopf mit Begriffen wie Januskopf oder Doppelsinn zu verknüpfen. Bei dem Werk in Mittelehrenbach in besonderer Weise: Da es unmittelbar an der Straße platziert ist, versetzt es die Druckwelle eines Lkw in Bewegung, umso heftiger, je schneller der Brummi fährt.
Die Preise sind mit insgesamt 3000 Euro dotiert, die von der Volksbank, dem Landkreis und den beteiligten Gemeinden gespendet wurden.