Der Freistaat Bayern hat mit dem Pilotprojekt Verlegungsrettungswagen in den Regionen Bayreuth und Kulmbach für einen Meilenstein der Notfallversorgung gesorgt. Der Bayerische Finanz- und...
Der Freistaat Bayern hat mit dem Pilotprojekt Verlegungsrettungswagen in den Regionen Bayreuth und Kulmbach für einen Meilenstein der Notfallversorgung gesorgt. Der Bayerische Finanz- und Heimatstaatssekretär, MdL Martin Schöffel (CSU), und der Vorsitzende des ZRF Bayreuth/ Kulmbach und Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth, Thomas Ebersberger (CSU) starteten gemeinsam mit Landrat Klaus Peter Söllner (FW) den Probebetrieb in der BRK-Rettungswache der Albert-Schweitzer-Straße in Kulmbach .
Thomas Ebersberger verwies darauf, dass der Verlegungsrettungswagen den arztbegleiteten Patiententransport in Bayern weiterentwickeln soll und künftig zusammen mit einem fest zugeordneten Verlegungsarzt möglichst alle dringenden und planbaren Verlegungen durchführen soll, die nicht zwingend aus medizinischen Gründen die Ausstattung eines Intensivtransportwagens benötigen. So wird der Verlegungsrettungswagen durch eine entsprechende Ausstattung und Personalqualifikation einen deutlichen Mehrwert gegenüber der jetzigen Kombi-Einheit haben und für ein erweitertes Spektrum von Patienten mit intensivmedizinischem Überwachungs- und Therapiebedarf geeignet sein. Damit soll er ausdrücklich auch einen relevanten Anteil von Verlegungen übernehmen, für die bisher ein Intensivtransportwagen disponiert werden musste. Der V-RTW soll also künftig zum bevorzugten Rettungsmittel für den arztbegleiteten Patiententransportiert werden und das bisherige System vollständig ablösen.
Notfallmedizin ist stark belastet
Landrat Klaus Peter Söllner drückte seine Freude darüber aus, dass der erste Standort Bayerns im Rahmen eines Pilotbetriebes in Bayreuth-Kulmbach eingerichtet wurde, da in Oberfranken bislang kein Intensivtransportmittel stationiert ist.
Staatsskretär Martin Schöffel würdigte vor allem die Idee und Initiative sowie den Einsatz von Verbandsrat Frank Wilzok und dem Ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes, Christian Haag. Nur durch deren persönlichem Einsatz und mit tatkräftiger Unterstützung durch die Sachgebiete beim zuständigen Staatsministerium sowie dem zuständigen ärztlichen Bezirksbeauftragten Rettungsdienst ist es dem dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehr-alarmierung Bayreuth-Kulmbach gelungen, ein tragfähiges Betriebskonzept vorlegen zu können. Schöffel führte weiter das, dass eine flächendeckende und qualitativ hochwertige rettungsdienstliche Versorgung der bayerischen Bevölkerung der Staatsregierung sehr am Herzen liege, zumal die Notfallmedizin zur Zeit stark belastet ist und die vorgehaltenen Kapazitäten häufig von Patientinnen und Patienten mit minderschweren Erkrankungs- und Verletzungsbildern fehlbeansprucht werden.
Schöffel verwies auch darauf, dass die Einsatzzahlen im Rettungsdienst in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind. So hatte man im letzten Jahr mehr als 2 Millionen Rettungsdienstereignisse und auch die Notfallereignisse sind in den letzten 10 Jahren um circa 34 Prozent gestiegen: „Dieser Entwicklung gilt es entgegenzuwirken, um Rettungsmittel sowie klinische Kapazitäten für schwere Fälle, bei denen sie dringend gebraucht werden, freizuhalten. Erklärtes Ziel ist es, richtiges Versorgungsmittel zum richtigen Patienten bringen und Patienten anschließend in der richtigen Versorgungsstruktur behandeln.“ Werner Reißaus