Kriminalistischer Ausflug

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Jan Beinßen macht mindestens zweimal pro Jahr Urlaub im Elsass und kann dadurch für seine Krimireihe vor Ort recherchieren. Foto: privat
Jan Beinßen macht mindestens zweimal pro Jahr Urlaub im Elsass und kann dadurch für seine Krimireihe vor Ort recherchieren. Foto: privat

Jan Beinßen stellt in Adelsdorf seinen zweiten Elsass-Krimi vor.

Ob ein feines Glas Silvaner, genossen in einer traditionellen "winstub", ein deftiges Stück Flammkuchen mit Aussicht auf die malerische Landschaft oder die typischen mai-sons à colombages - zu Deutsch: Fachwerkhäuser. Das Elsass bietet viele Köstlichkeiten für Auge und Gaumen. Doch auch vor dieser traumhaften Kulisse macht das Verbrechen nicht halt. Es lauert zwischen den markanten Vogesen und den sanften Tälern und wartet nur darauf, von Gendarmerie-Major Jules Gabin gelüftet zu werden.
Im neuesten Elsass-Krimi von Jean Jacques Laurent, "Elsässer Sünden", hat es der eifrige Kommissar mit einem Feuerteufel zu tun, der sein Unwesen im fiktiven Städtchen Rebenheim treibt, das zwischen Straßburg und Colmar anzusiedeln ist. Nachdem anfangs nur leer stehende Gebäude in Flammen aufgingen, zündelt der Täter plötzlich auch in bewohnten Häusern.
Herauszufinden, welch schwerwiegende Schuld die Bewohner auf sich geladen haben, um einen solchen Tod erleben zu müssen, das ist die Aufgabe von Gabin. War es die ehemalige Weinkönigin Bernadette, die nach einem Unfall, bei dem die Flammenopfer keine unbedeutende Rolle spielten, völlig entstellt ist? Oder vielleicht der Kommandant der örtlichen Feuerwehr, dessen Passion für das Feuer zu einer krankhaften Pyromanie ausartete?
Zwischen der endlosen Suche nach verwertbaren Spuren und Beweisen muss der ehrgeizige Kommissar Gabin auch noch Ordnung in sein Liebesleben bringen. Denn neben der taffen Untersuchungsrichterin Joanna hegt er nach wie vor auch für seine Freundin Lilou, die an der fernen französischen Atlantikküste auf ihn wartet, Gefühle. Wie es mit der Dreiecksbeziehung weitergeht, nachdem Lilou ihren baldigen Besuch angekündigt hat, und welches Verbrechen sich als nächstes im Elsass ereignet, das erfährt man allerdings erst im nächsten Buch von Jean Jacques Laurent, "Elsässer Versuchungen", das Anfang Juni dieses Jahres erscheint.
Der Schreibstil von Jean Jacques Laurent könnte dem ein oder anderen Krimifan übrigens zu Recht bekannt vorkommen. Denn hinter dem Pseudonym verbirgt sich kein anderer als der Herzogenauracher Autor Jan Beinßen, der mit seinen Paul-Flemming-Krimis, die in Nürnberg spielen, nicht nur in Franken Bekanntheit erlangt hat.


Abwechslung als Jean Jacques

Ob Elsass oder Franken - für den Schriftsteller haben beide Regionen ihre Reize. "Ich liebe die Abwechslung, kulinarisch lässt es sich im Elsass - fast - genauso gut leben wie in Franken", sagt Beinßen, der in der Gegend Familie hat und deshalb mindestens zwei Mal im Jahr zum Urlaubmachen dorthin reist. "Von daher bot es sich an, neben den Frankenkrimis auch einmal kriminalistische Ausflüge ins Elsass zu unternehmen." Wenn er sich aber zwischen den beiden Regionen entscheiden müsste, würde der Autor, der ursprünglich aus Niedersachsen stammt, seiner Wahlheimat Franken den Vorzug geben. Wer Lust hat, Jan Beinßen alias Jean Jacques Laurent persönlich zu erleben, ist zu dessen Lesung aus seinem zweiten Elsass-Krimi "Elsässer Sünden" eingeladen.