Marco Meissner Erheblich teurer als erwartet wird der Neubau eines zweigruppigen Kindergartens mit Veranstaltungsräumen für die Dorfgemeinschaft und der Anbindung eines Feuerwehrgerätehauses in Dörfle...
Marco Meissner Erheblich teurer als erwartet wird der Neubau eines zweigruppigen Kindergartens mit Veranstaltungsräumen für die Dorfgemeinschaft und der Anbindung eines Feuerwehrgerätehauses in Dörfles. Wurde vor zwei Jahren noch von Kosten in Höhe von rund 2,15 Millionen Euro ausgegangen, ist nun von etwa 3,16 Millionen die Rede. Dennoch stimmte der Stadtrat am Montag einmütig für das Vorhaben.
Georg Kreul und Dorothea Dietrich vom Architekturbüro 3D erläuterten den Kostensprung. Ursachen sind demnach ein Eingriff in die Straße für Stellplätze, Änderungen bei den Vereins- und Feuerwehrbereichen sowie die an ein 100-jähriges Hochwasser angepasste Bauweise. Diese drei Punkte machen das Vorhaben etwa 200 000 Euro teurer. Zum großen Teil resultieren die Mehrkosten jedoch aus "mordsmäßigen Preissprüngen" im Baugewerbe. Die ursprüngliche Machbarkeitsstudie hatte noch den Index von 2015 zugrunde liegen, der sich in vier Jahren längst überholt hat. Wie hoch die Förderungen ausfallen, ließ sich noch nicht sicher sagen.
Projekt als notwendig erachtet
Marina Schmitt (SPD) wollte das Projekt nicht in Frage stellen, fehle es in Dörfles doch an einem Treffpunkt und sogar einer Gaststätte. Hans Simon (SPD) schloss sich an, bat aber darum, nochmals alle Einsparmöglichkeiten abzuklopfen. Jens Schick (FW) ging auf die vergleichsweise hohen Kosten gegenüber vergleichbaren Feuerwehrhäusern ein. Hauptamtsleiter Stefan Wicklein unterstrich jedoch, dass es kaum noch Einsparpotenziale geben dürfte. Letztlich wurde einmütig für das Projekt gestimmt.
Das Gremium sprach sich ebenso für eine Renovierung des alten Schulhauses in Friesen aus. Die Maßgabe hierfür: Zunächst soll eine Minimallösung für Verbesserungen sorgen. Das weitere Vorgehen soll dann in aller Ruhe abgeklärt werden.
Das freute Bernd Liebhardt (CSU), der "akuten Handlungsbedarf" sah. Die gravierendsten Probleme müssten schnell gelöst werden. Die drei Hauptmängel machte Marina Schmitt an den Fenstern, der Wasserinstallation und teilweise der Außenansicht fest. Sie unterstrich, dass es der Dorfgemeinschaft um die Beseitigung akuter Schwierigkeiten gehe, nicht darum, das schönste Gebäude am Platz zu schaffen.
Dass Planungen für die Stadt schwierig sein können, liegt zum Teil offenbar auch daran, dass die Grundlagen für die Entscheidungen nicht mehr auf der Höhe der Zeit sind. Ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (Isek) und ein Einzelhandelskonzept sollen der Stadt künftig zu einer gezielteren Entwicklung verhelfen. Ein alter Bebauungsplan kann hierfür aber ein Bremsklotz sein, wie in der Sitzung verdeutlicht wurde. Ein akutes Beispiel für diese Einschätzung der Verwaltung ist der Bereich um die Kreuzung von Bundesstraße 173 und Industriestraße bei der Stockhardtsbrücke. Der dort geltende Bebauungsplan stammt noch aus den 1960er Jahren.
Fäden in der Hand halten
Georg Köstner von der Stadtverwaltung stellte fest, dass das Staatliche Bauamt in diesem Abschnitt tätig werden wolle. Zudem entstehe in unmittelbarer Nähe die neue Beamtenfachhochschule, welche sich auch auf den Verkehr in diesem Bereich auswirken werde.