Kleinstadt mit Lebensqualität

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Der 49-jährige Nasir Güler inmitten seiner "Obstkiste Güler, die er seit knapp zwei Jahrzehnten in der Bahnhofstraße betreibt Foto: Matthias Einwag
Der 49-jährige Nasir Güler inmitten seiner "Obstkiste Güler, die er seit knapp zwei Jahrzehnten in der Bahnhofstraße betreibt Foto: Matthias Einwag

Sommerserie  In unserer Serie "inFranken.de trifft" besuchen wir Orte am Obermain. Wir befragen Bewohner, warum sie gerne hier wohnen und was das Besondere dieses Ortes ist. Diesmal hörten wir uns in Bad Staffelstein um.

VON MATTHIAS EINWAG
UND JOHANNES GURGUTA

Bad Staffelstein — Die Stadt bekommt von ihren Bürgern gute Noten. Es lebe sich gut hier, so der Tenor, weil eigentlich alles vorhanden ist, was fürs tägliche Leben gebraucht wird. Läden und Supermärkte, Apotheken, Arztpraxen und Physiotherapie-Einrichtungen sowie eine vielseitige Gastronomie. Zudem sind die Obermain-Therme und das Freizeitbad "Aqua Riese" sowie der angrenzende Badesee attraktiv - und natürlich das weitläufige Wanderwegenetz des Staffelsteiner Umlandes. Auch die Verkehrsanbindung ist mit der A 73 und der Bahntrasse für eine Stadt dieser Größenordnung optimal. Aber lassen wir einige Staffelsteiner zu Wort kommen.
Nasir Güler betreibt seit 1996 einen Laden für Obst, Gemüse und Feinkost in der Bahnhofstraße, die "Obstkiste Güler". Der 49-Jährige ist seit 1979 in Deutschland, er folgte seinem Vater, der 1965 die Türkei verlassen hatte, um eine Arbeitsstelle in Deutschland anzunehmen.

"Gern in der Natur"

An Bad Staffelstein schätzt er die schöne Umgebung, weil er sich gern in der Natur aufhält und gern wandert. Bis nach Bamberg sei er schon gelaufen, betont er. Gut findet er, dass die Menschen in Bad Staffelstein nicht nur in den Supermärkten einkaufen, sondern auch die kleinen Geschäfte aufsuchen.
Antonio Fornasier betreibt seit 25 Jahren die beiden Staffelsteiner Eisdielen. Anfangs, sagt der 53-Jährige, sei es schwer gewesen, im kleinen Staffelstein zu leben, denn er kam aus einer Großstadt hierher. "Zunächst hab' ich geheult, das muss ich schon sagen", erinnert er sich. Nach und nach lebte sich der gebürtige Italiener aber in der Kleinstadt am Obermain ein, und nun ist er hier ganz zufrieden: "Das ist wie eine große Familie."
28 Sorten Eis hat Antonio Fornasier in der Eistheke. "Ich setze auf Tradition", sagt er, weshalb er nicht viel am Angebot ändert. Dass die Bahnhofstraße seit einigen Jahren verkehrsberuhigt ist, sei für seine Eisdiele sehr gut. Er findet auch die Regelung gut, werktags die Autos durchfahren zu lassen und die Straße ab Samstagmittag bis Sonntagabend zu sperren. Für den Außenbereich seiner Eisdiele sei das optimal.
Horst Kurzbach betreibt mit seiner Frau Kornelia ein Küchenstudio in Bad Staffelstein. Er ist in Staffelstein geboren und aufgewachsen und fühlt sich hier sehr wohl.
Vor allem schwärmt er von den vielen Seen direkt vor der Haustür. Als passionierter Schwimmer werde er im Gottesgarten vollkommen bedient. Der Besuch des berühmten Thermalbades sei für ihn Balsam für die Seele.
Dagmar Ludwig, gebürtige Berlinerin, wohnt schon viele Jahre in Bad Staffelstein. Sie arbeitet in einem Antiquitätenladen in der Fußgängerzone.
An Bad Staffelstein schätzt sie die wunderschöne Landschaft. Außerdem sei sie froh, sagt sie, eine Existenz hier aufgebaut zu haben: "Mir ist es lieber, dass meine Kinder hier aufwachsen als in einer Großstadt."
Gudrun Goos arbeitet im Staffelsteiner Blumengeschäft Karl Bieber. Neben ihrer Liebe zu Blumen zeigt sie auch gerne ihre Heimatverbundenheit.
"Ich bin hier geboren, ich lebe hier und ich arbeite hier." Bad Staffelstein bedeute ihr sehr viel, da alle ihre Freunde und Bekannten hier leben.
Georg Krappmann betreibt ein Juweliergeschäft in Bad Staffelstein. Er ist 58 Jahre alt und gelernter Goldschmied von Beruf. Er ist in Bad Staffelstein geboren und lebt hier schon immer.

"Putzige Fußgängerzone"

"Ich war auf der ganzen Welt, aber bei uns ist es am schönsten", sagt er heimatverbunden. In Bad Staffelstein passe einfach alles. Die Fußgängerzone, in der sich sein Geschäft befindet, bezeichnet er als putzig, auch wenn der Verkehr etwas störe. "Hier trifft sich die Welt", erklärt er in Anspielung auf den Tourismus. Jedoch sei es schön ruhig und keinesfalls überlaufen.