Am Wahlstand oder an der Haustür: Mit welchen Werbeartikeln versuchen die Bamberger Parteien, potenzielle Wähler günstig zu stimmen? Ein Streifzug mit Augenzwinkern.
Gummibärchen, Windrädchen, Blumensamen. Die Kommunalwahlen in Bamberg sind im vollen Gange und die Parteien werben nicht nur mit ihren politischen Inhalten. Der Bamberger konnte vor allem am Wochenende an den Wahlständen jede Menge Streuartikel absahnen. Mit welchen originellen Geschenken wollen die Parteien die Bürger dieses Jahr locken? Wir haben bei den Parteien nachgefragt und von den meisten eine Rückmeldung erhalten. Nachfolgend ein Überblick mit nicht ganz ernst gemeinten Einschätzungen.
CSU verschenkt Bleistifte
Die CSU hat sich bemüht, einen möglichst plastikfreien Wahlkampf zu führen. Neben braunen, logofreien Papiertüten, die der Wähler zum Einkaufen verwenden kann, verteilt sie auch Gummibärchen, Glückskekse oder Teebeutel. Außerdem werden gerne auch Bleistifte unter die Menschen gebracht. Wieso keine Kugelschreiber wie andere Parteien auch, stellt sich da die Frage. Für den Stimmzettel ist der Bleistift eher weniger geeignet, oder? Am Ende kommt der Wähler noch auf die Idee, das Kreuz bei der CSU-Liste wieder wegzuradieren.
FW bieten Mandarinen an
Die Freien Wähler haben sich auf ihren politischen Inhalt konzentriert. Eine Kleinigkeit kann der Wähler aber trotzdem einstecken: eine Mandarine! "Lecker", denkt sich der gesundheitsbewusste Bürger. Auf dem Weg nach Hause wird diese mit Sicherheit schnell verspeist. "Oh, von wem war die Mandarine nochmal? Nicht wichtig, sie hat auf jeden Fall gut geschmeckt."
Die Grünen verteilen Samen
Natürlich achten die Grünen auf möglichst umweltfreundliche Streuartikel. Neben einem Ausmalbild für die Kleinen, das ein grünes Bamberg zeigen soll, verteilt die Partei auch Windrädchen und Bierdeckel mit der Aufschrift "Grünes Bamberg - nicht nur für Radler*innen".
Mit ihren Blumensamen machen die Grünen ihrem Namen alle Ehre und locken die potenziellen Wähler zu ihren Ständen. "Bamberg begrünen", heißt es auf den Packungen. Wenn das mal nicht zweideutig zu verstehen ist.
SPD verteilt Jo-Jo aus Holz
Die SPD hat darauf geachtet, ökologisch vertretbare Produkte in ihrem Wahlkampf zu verwenden. Neben Geschenken wie Samentütchen, Stiften aus Pappe, oder der wiederverwendbaren "Jusos"-Einkaufstasche kommt ein klassisches Jo-Jo zum Einsatz. Ein Spielzeug gegen die Langeweile und zum kurzen Zeitvertreib. Welche Intention verfolgt die SPD damit? Geht es darum, die Anhänger am Wahlsonntag am Einschlafen vor der Verkündung der Ergebnisse zu hindern, weil ja in Sachen OB-Wahl ohnehin alles klar zu sein scheint? Oder lautet die Aussage: Mit der SPD geht es ständig Auf und Ab und wieder Auf und wieder Ab?
FDP sticht heraus
Praktisch und knallgelb muss es sein bei der FDP. Und für jeden sollte etwas dabei sein. So gibt es für die männlichen Bamberger einen Bierdeckel - leider ohne Botschaft (Tipp fürs nächste Mal, wie wäre es mit: "Egal ob Bier oder FDP - es dürfen ruhig mehr als 5 Prozent sein"). Die Frauen dürfen sich über einen Plastik-Chip für den Einkaufswagen freuen mit dem Slogan "Denken wir neu". Auf die Plastikfreiheit kommt es Martin Pöhner und Co. auch bei den Goodies für die Kinder nicht an: Luftballons. Hoffentlich wollen die Liberalen nach einem langen Wahlkampf damit nicht signalisieren: Bei uns ist die Luft raus!