"Lasst das Rathaus in der Stadt", so lautet ein Bürgerantrag des Ortsverbands Marktbreit von Bündnis 90 Die Grünen, den Sprecher Noah Weißenberger nach der Stadtratssitzung am Montagabend an Bürgermeister Harald Kopp überreichte. Mit dem Bürgerantrag mischt sich die grüne Partei in die aktuelle Diskussion um den Neubau eines Verwaltungsgebäudes in Marktbreit ein.
Schon seit Jahren gibt es in Marktbreit die Diskussion um die räumliche Enge im historischen Rathaus für die Verwaltung der sechs Mitgliedsgemeinden. Mit dem Neubau eines Verwaltungsgebäudes nahe des Kreisverkehrs wurde nun eine mögliche Lösung gefunden, die aber sowohl wegen der Optik, als auch der Kosten für Diskussionen sorgt.
Mit dem Bürgerantrag, den rund 80 Marktbreiterinnen und Marktbreiter unterschrieben haben, schlägt die Partei vor, neben dem historischen Rathaus eine der leerstehenden innerstädtischen Liegenschaften für die Verwaltung zu nutzen. "Die Dienstleistung bliebe somit in der Stadt und deren Attraktivität gewährt." "Das Rathaus bleibt selbstverständlich in der Stadt", sagte Kopp in einem kurzen Konter. Diskutiert werde über das Verwaltungsgebäude, an dem noch fünf andere Gemeinden beteiligt sind. Damit machte Kopp auch die Problematik klar: Die Stadt ist für die Zukunft der Unterkunft der Verwaltung nicht alleine zuständig.
Vorgegebene Hektarzahlen für mögliche Photovoltaikflächen bereits ausgeschöpft
Ohne Diskussion und erst mit einer nachträglich erfragten Begründung, lehnten die Rätinnen und Räte des Stadtrats eine Beteiligung Marktbreits an einer möglichen Projektentwicklungsgemeinschaft für erneuerbare Energien für den Landkreis Kitzingen ab. Wie berichtet, soll mit dieser Gesellschaft der Stromtrassenausbau und die Erweiterung von erneuerbaren Energien koordiniert werden. Die Begründung für die Absage: Sowohl in Marktbreit, als auch in Gnodstadt sind die vom Stadtrat vorgegebenen Hektarzahlen für mögliche Photovoltaikflächen bereits ausgeschöpft.
Dies wurde auch in zwei weiteren Tagesordnungspunkten deutlich: Sowohl am Johannisholz, als auch am Galgenberg wurden Anträge für die Aufstellung von vorhabenbezogenen Bebauungsplänen und jeweiligen Änderungen des Flächennutzugsplans für den Bau von Freiflächenphotovoltaik-Anlagen genehmigt. Gar nicht zufrieden mit den Informationen von Seiten der Verwaltung war Ratsmitglied Manfred Krauß aus Gnodstadt. Denn in beiden Beschlussvorlagen fehlte eine Angabe zur Größe der Anlagen, so dass die Vorgabe der Stadt für die insgesamt genutzte Fläche in Höhe von 40 Hektar nicht abzuschätzen war. "Das geht gar nicht", beschwerte sich Krauß.
Um die Wogen wieder zu glätten, nahm Kopp dies in den Beschlussantrag auf: Die festgesetzte Fläche von 40 Hektar dürfe nicht überschritten werden und übergab damit die Verantwortung an den Projektanten, wie auch den "Wunsch der Stadt nach einer Bürgerbeteiligung".
Die Heizanlage im Schloss in Marktbreit bekommt nun doch eine Gasheizung. Nachdem auch ein Energieberater dies vorgeschlagen hatte, stimmte der Stadtrat bei einer Gegenstimme zu.