Die Stadt Kitzingen will Bedürftigen, die sich keine dauerhaft warme Wohnung leisten können, in den nächsten Monaten ein Angebot machen.
Der Chef der Bundesnetzagentur hat gerade noch einmal Alarm geschlagen. Sein Appell: Leute, spart beim Gas, sonst könnte es im Winter eng werden! Die Mangellage ist das eine, die Kosten für das rare Gut das andere. Deshalb will auch die Stadt Kitzingen Bedürftigen, die sich keine dauerhaft warme Wohnung leisten können, in den nächsten Monaten ein Angebot machen. Ein Antrag der Bayernpartei, in einem "gut zugänglichen Gebäude" eine Wärmestube einzurichten, hat mit großer Mehrheit den Stadtrat passiert.
Die Stadt wird jetzt prüfen, welche Gebäude für diesen Zweck in Frage kommen. Uwe Hartmann, der den Antrag für die Bayernpartei einbrachte und begründete, könnte sich die ehemalige Fahrradgarage am Kitzinger Marktplatz vorstellen. Sie läge zentral und wäre gut erreichbar. Jens Pauluhn (ÖDP) brachte das Bürgerzentrum am Main ins Spiel. Dort böte sich das Erdgeschoss mit seinem Bürgercafé an. Schließlich, so Pauluhn, gehe es auch um soziale Kontakte. Das Problem: Erst eine Woche zuvor hatte der Stadtrat im Rahmen seines "Energie-Notfall-Programms" beschlossen, die Heizung im Bürgerzentrum stark zu drosseln.
Die Leute müssten betreut werden, und was ist in der Nacht?
Für Stephan Küntzer (CSU) geht es ohnehin um mehr, als "nur eine Bude aufzumachen" und diese zu heizen. Die Leute müssten auch betreut werden. Deshalb sei es sinnvoller, wenn Kirchen oder Vereine sich der Wärmestube annehmen und die Stadt sie dabei unterstützt. Andreas Moser (CSU) sah das "Hauptproblem" nicht am Tag, sondern nachts. "Müsste man nicht auch Schlafplätze zur Verfügung stellen?" An Schlafplätze, erwiderte Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU), sei nicht gedacht.
Von Alt-OB Siegfried Müller (UsW) kam der Vorschlag, Räume im Stadtteilzentrum Siedlung zu öffnen und sie kostenlos der Kirche zu überlassen. Dort könnten die Menschen aufgenommen und betreut werden. Im Stadtteilzentrum soll nach Plänen der Stadt im Winter nur der große Saal nicht beheizt werden, die anderen Räume aber schon. Der Antrag sah als mögliche Wärmestube auch das ehemalige Städtische Museum vor.