Kita ist heuer die größte Baustelle

2 Min
Der Ludwigschorgaster Krippenanbau erfolgt schräg von der bestehenden Krippe (grün links) und dem Kindergarteneingang (blau rechts) in Richtung Baum (im Vordergrund), der gefällt werden muss. Foto: Klaus-Peter Wulf
Der Ludwigschorgaster Krippenanbau erfolgt schräg von der bestehenden Krippe (grün links) und dem Kindergarteneingang (blau rechts) in Richtung Baum (im Vordergrund), der gefällt werden muss. Foto: Klaus-Peter Wulf

Der Markt Ludwigschorgast muss mit dem Krippenanbau ein Millionen-Projekt stemmen. Auch ein neues Baugebiet an der Alten Wirsberger Straße soll erschlossen werden.

Mit 50 Personen war die Bürgerversammlung der Marktgemeinde Ludwigschorgast im Gasthof Schicker gut besucht. "Die Kindertagesstätte ist sicherlich unsere größte Baustelle. Es ist natürlich erfreulich, dass die Geburten gestiegen sind, andererseits reichen dadurch die Betreuungsplätze nicht mehr aus. Es besteht nun dringender Handlungsbedarf, doch machen es uns die Entwicklung der Baupreise und die gestiegenen Anforderungen an Bauten nicht gerade leicht, unser Ziel umzusetzen", sagte Bürgermeisterin Doris Leithner-Bisani. Die Kostenberechnung von rund 1,4 Millionen Euro sei ein enormer Betrag, der alles sprengt, was sich die Gemeinde Ludwigschorgast bisher leisten konnte.

Es sei allerdings Pflichtaufgabe der Gemeinde, sich um die Kinderbetreuung zu kümmern. Zumal an der Alten Wirsberger Straße ein weiteres Baugebiet, ausgewiesen werden soll, das ebenfalls für die Weiterentwicklung des Marktes sehr wichtig sei. Das sei untrennbar mit der Bereitstellung von Kinderbetreuungsplätzen verbunden.

Inzwischen konnte für den Kita-Anbau eine erheblich höhere Förderung erreicht werden, statt der ursprünglich geplanten 432 000 Euro bekommt Ludwigschorgast jetzt 699 000 Euro. Neu geschaffen werden 16 Betreuungsplätze.

Um den Zeitdruck rauszunehmen, werde für den Übergang nun eine Notlösung angeboten. Die Bürgermeisterin bedankte sich bei Franz Konrad, der dafür in seinem Haus direkt neben der bestehenden Krippe eine sehr helle und freundliche Wohnung bereitstellt, in die wenig investiert werden muss.

Baubeginn im Sommer

Der Gemeinderat hat am 5. Februar den geplanten Anbau nochmals ausdrücklich genehmigt. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Ausschreibung sowie erste Vorarbeiten. Es müssen leider einige Bäume gefällt und ein Teil des Kinderspielplatzes geopfert werden. Die Bürgermeisterin hoffte, dass es im Sommer losgeht.

Mit dem Bau geht die gesamte Kindertagesstätte von der Kirche an die Gemeinde über, so die Bürgermeisterin. Die katholische Kirchengemeinde werde aber weiterhin die Kindertagesstätte betreiben.

In ihrem Rückblick streifte sie die im letzten Jahr durchgezogenen Maßnahmen wie zum Beispiel die Fahrbahnerneuerung der Hauptstraße am Ortsausgang in Richtung Kupferberg. Immer noch dabei ist die Gemeinde, die Auflagen und Voraussetzungen für den neuen Wasserrechtsbescheid abzuarbeiten. Die Aufnahme beziehungsweise Digitalisierung der Kanalanschlüsse und Wasserarmaturen sowie Kanalbefahrungen haben stattgefunden ebenso wie zwei Fremdwassermessungen. Diese ganzen Maßnahmen kosten schon fast 100 000 Euro, die Förderung falle hingegen mit 7600 Euro recht bescheiden aus. Nun findet die Auswertung der Daten statt, auf deren Grundlage berechnet wird, was die Gemeinden im Falle von Starkregenfällen an Rückstauvolumen von Wasser und Abwasser bereithalten müssen. An Kosten für den Bau eines Regenrückhaltebeckens sind pro Kubikmeter rund 2000 Euro zu veranschlagen. Als Standort kommt die alte Kläranlage infrage.

Die mögliche Sanierung der Bahnhofstraße hänge nach wie vor von den Planungen des Staatlichen Bauamtes Bayreuth bezüglich des kompletten Umbaus der Kreuzung an B 303 ab, die sich auf der Zielgeraden befinden. In Sachen Breitbandversorgung will die Marktgemeinde die Voraussetzungen für die Digitalisierung der Grundschule mittels Glasfaseranschluss schaffen.

Über das KIP-S-Förderprogramm werden die Eingangstreppe barrierefrei gestaltet, der Brandschutz verbessert und der Boden der Schulturnhalle erneuert. Verbaut werden rund 100 000 Euro bei einer Förderung von 90 Prozent.

Der Haushalt 2019 wird nach den Worten von Doris Leitner-Bisani wohl ein Rekordhaushalt, denn allein für den Erweiterungsbau der Kindertagesstätte stehen 1,4 Millionen Euro im Raum. "Wir werden erstmals wieder einen Kredit aufnehmen müssen", sagte Lithner-Bisani.

Ein großes Lob hatte Doris Leithner-Bisani für die Bürger parat, die durch ihren ehrenamtlichen Einsatz der Gemeinde viel Arbeit ersparen.

Lampen zeitweise abschalten

Margitta Frosch sprach in Bezug auf das Volksbegehren "Rettet die Bienen" die Lichtverschmutzung an und regte das zeitweise Abschalten der Straßenbeleuchtung sowie weiterer Lampen an. Günter Bär kam nochmals auf das erforderliche Rückhaltebecken zu sprechen und Leithner-Bisani antwortete ihm, dass bei riesigen Wassermassen kein ausreichender Zwischenpuffer geschaffen werden kann.