Kirchliche Bindung nicht mehr relevant

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von unserem Mitarbeiter  Werner Baier Hirschaid — Die Marktgemeinde Hirschaid strebt eine Änderung des Schulsprengels der Volksschule Hallerndorf an. Dorthin gehen seit 1970 die Ki...

von unserem Mitarbeiter  Werner Baier

Hirschaid — Die Marktgemeinde Hirschaid strebt eine Änderung des Schulsprengels der Volksschule Hallerndorf an. Dorthin gehen seit 1970 die Kinder aus Rothensand, Groß- und Kleinbuchfeld.
Derzeit sind es laut Bürgermeister Klaus Homann (CSU) 29 Schüler, die nach Hallerndorf pendeln und Hirschaid muss dafür rund 60 000 Euro Verbandsumlage bezahlen. Einstimmig beschloss der Marktgemeinderat, die Sprengeländerung bei der Regierung von Oberfranken zu beantragen.
Die Hallerndorfer Kommunalpolitik und die Schulleitung seien darüber "nicht erfreut", berichtete Homann über eine Konferenz mit den Nachbarn. Aber: "Wir sind hier für Hirschaid zuständig" und Hirschaid ist auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten. Schon kurz nach seinem Amtsantritt war Homann auf diesen Abfluss von Mitteln aufmerksam geworden, zumal der Schulbus auch noch unentgeltlich und unberechtigt von Besuchern weiterführender Schulen benutzt worden ist.

Standort sichern

Werden die Schüler aus Rothensand, Groß- und Kleinbuchfeld der Grund- und Mittelschule Hirschaid zugeordnet, helfe das, den Schulstandort Hirschaid zu sichern, gibt Homann zu bedenken. Verbesserungen des Schulweges seien ein Nebeneffekt.
Zur Begründung der Sprengeländerung wird seitens der Gemeinde Hirschaid auch angeführt, dass die Kinder aus den drei Ortsteilen in der Regel die Kindertageseinrichtungen von Sassanfahrt und Röbersdorf besuchen. Soziale Bindungen in den Landkreis Forchheim bzw. zur Gemeinde Hallerndorf würden somit vor dem Schulbesuch nicht aufgebaut, die bestehenden auf Hirschaider Seite aber mit Besuch der ersten Klasse abgebrochen.
Außerdem stellt Hirschaid fest, dass kirchliche Bindungen, auf denen der frühere Schulsprengel Rücksicht nahm, in der heutigen Gesellschaft "weniger Relevanz für die Entscheidung der Schulwahl" hätten.
Das bestätigte auch Marktgemeinderat Gerhard Lieberth von der Wählergemeinschaft Sassanfahrt, Köttmannsdorf, Rothensand.
"Die Kirche zieht als Argument nicht mehr!" Stattdessen hätten die Eltern das Gefühl, dass es höchste Zeit werde, die Kinder in Hirschaid zu unterrichten.
Als Termin für die Änderung des Schulsprengels peilt Hirschaid das Schuljahr 2016/17 an.