Kein Hort im Jugendzentrum

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Nach den Hausaufgaben noch eine Runde kegeln - das wird es im Jugendzentrum "PINS" nicht geben. Wegen mangelnden Interesses kam es zu keiner Horteröffnung. Foto: Stephan Stöckel
Nach den Hausaufgaben noch eine Runde kegeln - das wird es im Jugendzentrum "PINS" nicht geben. Wegen mangelnden Interesses kam es zu keiner Horteröffnung. Foto: Stephan Stöckel

Weil zuletzt nur noch ein Kind den im "PINS" geplanten Hort besuchen wollte, ist dessen Einrichtung in Altenkunstadt gestorben. Alle bisher geleistete Arbeit war umsonst.

Am 1. Oktober sollte der Hort im Jugendzentrum "PINS" seine Pforten öffnen. Doch auf der Zielgeraden kam das Aus. Im September hatte Geschäftsstellenleiter Alexander Pfaff im Gemeinderat noch verkündet, dass die Einrichtung ihre Pforten öffnen werde, und noch einmal die Werbetrommel gerührt: "Vier Kinder haben fest zugesagt, bei einem weiteren Kind besteht Interesse. Weitere Anmeldungen sind jederzeit möglich und erwünscht." Am Ende standen BRK und Gemeinde mit fast leeren Händen da: Nur noch ein Kind wollte den Hort besuchen. Damit war die Einrichtung gestorben.

Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) zeigte sich am Dienstagabend im Gemeinderat enttäuscht darüber, dass alle Arbeit umsonst gewesen sei.

"Das ist sehr bedauerlich", stellte BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak in einem Brief an die Gemeinde fest.

Die Hausaufgabenbetreuung im Jugendzentrum war als Übergangslösung gedacht. Der Hort in der Grundschule platzt derzeit aus allen Nähten. Für die Zeit bis zur Eröffnung des neuen Hortes im "Haus des Kindes plus" sollte es im "PINS" ein warmes Mittagessen und eine Hausaufgabenbetreuung geben. Doch daraus wird nun nichts.

Andererseits freute sich Bürgermeister Hümmer darüber, dass alle Container für die Grundschule stehen. Während der Generalsanierung der Grundschule werden darin einzelne Klassen unterrichtet und die Hortkinder betreut.

Bebauungsplanentwurf gebilligt

Im Juli hatte der Gemeinderat grünes Licht für die Erschließung des Baugebietes "Pfaffendorf Mitte" gegeben, damit junge Leute in dem Ortsteil Häuser bauen können. In der jüngsten Sitzung billigte das Gremium den vom Weismainer Architekten Georg Dietz vorgestellten Bebauungsplanentwurf für das Areal. In diesen wurden die eingegangenen Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange eingearbeitet. Insgesamt 17 Stellungnahmen von Behörden und Verbänden waren eingegangen, von denen sieben keine Einwände äußerten.

Unweit des geplanten Baugebietes betreibt Landwirt Michael Grebner einen Rinderstall mit derzeit 35 Tieren. Es können aber bis zu 42 Tiere untergebracht werden. Um eine Geruchsbelästigung zu vermeiden, fließt die erlaubte Höchsttierzahl in die Planung ein. Dadurch vergrößern sich die Abstände zur Wohnbebauung.

Aufgrund der Hanglage im nördlichen Teil des künftigen Baugebietes regt das Landratsamt Lichtenfels an, die Bebauungstiefe der Garagen und Nebengebäude auf bestimmte Größen festzulegen. Für die Parzellen eins, zwei und drei ist der Bau eines Erd- und eines Untergeschosses zwingend vorgeschrieben. All diese Festlegungen sollen "künstliche, hügelartige Auffüllungen" verhindern, wie es Architekt Dietz im Gespräch mit dieser Zeitung wörtlich formulierte.

Das Baugebiet mit einer Stichstraße und sechs Bauparzellen wird oberhalb der Staatsstraße zwischen der bestehenden Bebauung und der Straße, die zum Kordigast führt, entstehen. Über einen Teil der letztgenannten Straße wird das Baugebiet erschlossen. Sie erhält den Namen "Zum Reut".

Überquerungshilfe angeregt

Durch die Verlegung der Versorgungsleitungen wird die Straße "Zum Reut" stark in Anspruch genommen. Aus diesem Grund wird auf Empfehlung des Staatlichen Bauamtes Bamberg im Zuge der Anpassung der Einmündung die Straße auf einer Länge von 25 Metern auf eine Breite von 5,80 Meter ausgebaut. An der Einmündung von der Staatsstraße in die Erschließungsstraße "Zum Reut" sind laut Dietz Sichtdreiecke für den Verkehr von 70 Metern und für den Geh- und Radweg von 30 Metern vorgeschrieben, in denen keine Bebauung oder Bepflanzung stattfinden darf. Ludwig Winkler von den Freien Bürgern (FBO) der Ortsteile regte an, im Einmündungsbereich eine Überquerungshilfe zur Verkehrsberuhigung einzuplanen. Hümmer sicherte zu, sich dafür einzusetzen.

Der Bebauungsplan wird im Zuge eines beschleunigten Verfahrens aufgestellt. Ein solches ist möglich, wenn das Nettobauland weniger als 10 000 Quadratmeter umfasst. Schneller vonstatten ging das Verfahren aber nicht. Auf Anregung mehrerer Behörden hatte man verschiedene Varianten, die die Größe des Areals betrafen, untersucht. Auch der gebilligte Entwurf von Architekt Georg Dietz muss noch einmal für mindestens 30 Tage öffentlich ausgelegt werden. Die Gemeinde ersparte sich eine Umweltverträglichkeitsprüfung und muss auch keine Ausgleichsflächen zur Verfügung stellen, was Hümmer begrüßte.

Für Ludwig Winkler hingegen steht fest: "Hier wiehert der Amtsschimmel."

Im Ortsteil Maineck wird Wohnraum über eine Einbeziehungssatzung geschaffen, die den Namen "Gartenäcker" trägt. Auch hierzu äußerten die Träger öffentlicher Belange ihre Bedenken und Anregungen, die zumeist formaler Natur waren. Das Wasserwirtschaftsamt wies aufgrund der Hanglage auf die potenzielle Gefahr einer Überflutung durch Oberflächenwasser während eines Starkregenereignisses hin.

Regenwasser in der Turnhalle

Seit Jahren schon tritt in der Kordigasthalle auf dem Schul- und Sportzentrum in Röhring Kondenswasser auf. Wie Hümmer auf Nachfrage von Norbert Schnapp von der Jungen Wähler Union (JWU) mitteilte, gelangt seit einem Starkregen auch Regenwasser in die Dreifachturnhalle. "Wir sind dran an dem Thema und werden weitere Schritte einleiten", sagte Hümmer. Ob kleine Ausbesserungsarbeiten noch ausreichen oder eine Generalsanierung vonnöten ist, werde sich im Rahmen der Untersuchungen zeigen.

Eva Popp, die seit 2004 in der Gemeindeverwaltung arbeitet, wurde vom Gremium einstimmig zur Standesbeamtin bestellt.