Das gab's noch nie in Oberfranken: Im Juli findet in der Ebersdorfer Frankenlandhalle eine Süddeutsche Meisterschaft der MMA-Amateure statt. Bei dieser Sportart geht es um mehr als nur Boxen.
Es gilt vielen Kampfsportlern als der ultimative Kräftevergleich. Außenstehende fühlen sich von Kämpfen in Mixed Martial Arts (MMA) teilweise abgeschreckt. Zu Unrecht, findet Chris Franzkowiak. Er will helfen, das Image dieser Sportart zu verbessern und holt dafür am Samstag, 20. Juli, die Süddeutsche Meisterschaft der Amateure nach Ebersdorf.
"Wir müssen den Blick schon auf 2028 richten, dann wird MMA voraussichtlich olympisch", sagt Chris Franzkowiak. Bis dahin gilt es, in Deutschland Talente zu finden und zu einer Nationalmannschaft zu formen, die Chancen hat, das Feld dann nicht den Amerikanern zu überlassen. Dort ist der Kampf im Oktagon längst etabliert und liegt auf Platz vier der am meisten beachteten Sportarten. Das Wort "Käfig" hört Chris Franzkowiak nicht gern. "Das dient ja auch der Sicherheit der Zuschauer", sagt er.
Dass es um die härteste Auseinandersetzung geht, die im Kampfsport zu finden ist, bestreitet er nicht. Gerade das macht MMA für viele so interessant, die diesen Sport betreiben. Aber der weit verbreiteten Vorstellung, es sei schlicht alles erlaubt, widerspricht Chris Franzkowiak deutlich. "Die Regeln der deutschen Amateurmeisterschaften sehen eine Reihe von Verboten vor, die über die im Profibereich hinaus gehen", stellt er fest. Bei der Süddeutschen in der Ebersdorfer Frankenlandhalle gelten die Regeln der German Mixed Martial Arts Federation (GEMMAF).
Dort Mitglied zu sein, ist nicht erforderlich, um zu kämpfen. "Aber die GEMMAF stellt die Offiziellen, die Kampfrichter und so weiter", betont Chris Franzkowiak. Und: "Es ist die Gelegenheit für Kampfsportler aus der Region, Süddeutscher Meister im MMA zu werden", wirbt er für eine Teilnahme. Die Kampfsportszene in der Region ist groß. Fast alle Budosportarten werden in unterschiedlichen Vereinen und Verbänden trainiert. Wer sich für die MMA Meisterschaft in Ebersdorf anmelden möchte, kann das problemlos auf der Internet Seite der GEMMAF tun.
Es wird großer Wert auf ausgeglichene Kämpfe gelegt. Gewichtsklassen müssen peinlich genau eingehalten werden. Alle Sportler werden einer Dopingkontrolle unterzogen. So hart die Kämpfe wirken. Für Chris Franzkowiak steht fest: "Es geht um gegenseitigen Respekt, das wird jeder sehen, der sich die Kämpfe anschaut. Nach dem Sieg, drücken sich die Kämpfer, geben sich die Hand."
Strengere Amateurreglen
Der Fairnessgedanke führte zu einigen Verboten für die Kämpfer und zu Geboten für die Ausrüstung. So wird mit Schienbeinschutz und Sechs-Unzen-Handschuhen gekämpft, statt der Vier-Unzen-Handschuhe der Profis.
Es gilt die "Knockdown Regel": "Wenn ein Gegner durch einen Schlag zu Boden geht, darf er nicht weiter angegriffen werden", erklärt Chris Franzkowiak diesen Unterschied zu den Profikämpfen im Oktagon. Der Einsatz des Knies zum Kopf oder des Ellenbogens ist bei den Amateuren untersagt. Harte Kämpfe dürfen die Fans dieses Sport aber trotzdem erwarten, ist Chris Franzkowiak als Veranstalter überzeugt.