Jugendliche sollen in der Rödentaler Politik mitreden dürfen

2 Min

Praktisch gleichzeitig kam die Idee von Rödentals Jugendbeauftragter des Stadtrates, Jutta Franz (FW) und dem Kreisjugendring. Die Stadt, so der Vorschlag, könnte doch einmal eine Zukunftswerkstatt au...

Praktisch gleichzeitig kam die Idee von Rödentals Jugendbeauftragter des Stadtrates, Jutta Franz (FW) und dem Kreisjugendring. Die Stadt, so der Vorschlag, könnte doch einmal eine Zukunftswerkstatt auf die Beine stellen, in der Jugendliche direkt in die Kommunalpolitik einbringen können, was sie bewegt. "Im Kreis Kulmbach wurde das schon gemacht und es war dort sehr erfolgreich", erklärt Jutta Franz, wie sie auf den Gedanken kam, das in Rödental zu probieren.

"Wir haben gesagt, wir machen das jetzt mal, und wenn es gut läuft, können ja andere Gemeinden das auch übernehmen", sagt Rödentals Bürgermeister Marco Steiner (FW).

Für Jutta Franz denkt auch an das Konzept zur Entwicklung der Innenstadt, das der Stadtrat auf den Weg gebracht hat. "Vielleicht haben die jungen Leute da Anregungen oder ganz andere Schwerpunkte, an die wir gar nicht gedacht haben", sagt sie.

Alle Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren wurden angeschrieben und eingeladen, bei der Jugendwerkstatt mitzumachen. Rund 800 sind es, die so einen Brief bekommen. "Wenn jemand halt schon 19 oder 20 ist, aber eine super Idee hat, kann er auch kommen", sagt Jutta Franz.

Platz für viele Teilnehmer

Ihre Arbeit aufnehmen wird die Zukunftswerkstatt in der Halle der ehemaligen Firma Living Glass in Oeslau. Dort wurde für die Bauzeit an der Mittelschule eine provisorische Schule eingerichtet. Daher ist in der Halle, die so lange als Pausenhalle dient, schon alles da, was gebraucht wird. Und es gibt jede Menge Platz. "Man weiß bei so etwas vorher nie, wie viele kommen", sagt KJR-Vorsitzender Jürgen Rückert. Alle 800 werden es wohl nicht sein. Aber auf eine Zahl zwischen zehn und 100 solle man sich gefasst machen, schätzt Rückert. Da keine Anmeldung erforderlich ist und jeder noch am Veranstaltungstag - das ist Freitag, der 5. Juli, um 18 Uhr - zur Halle kommen kann, ist bei der Planung Flexibilität gefordert. Das ist mein Risiko, sagt Rödentals Jugendpfleger Robert Pechauf. Er wird dafür sorgen, dass an dem Abend auch für Essen und Trinken gesorgt ist.

Wie der Ablauf gedacht ist, erklärt KJR Geschäftsführerin Claudia Engelhardt. "Die Jugendlichen werden in Gruppen eingeteilt. An verschiedenen Arbeitsinseln können sie sich dann zu unterschiedlichen Themen äußern."

Themenfelder für diese Inseln können sehr unterschiedlich sein. "Reiß ab, bau auf", könnte ein Titel lauten. Die Jugendlichen könnten dort sagen, was sie für überflüssig halten und was sie dafür lieber hätten. "Mein Arbeitsplatz in Rödental", wäre ein anderer Vorschlag. Dabei könne es darum gehen, was junge Leute in Rödental vorfinden müssten, um sich zu entschließen, hier beruflich Fuß zu fassen. Es könnte um Freizeitgestaltung gehen oder um einen Punkt, der Jutta Franz besonders gefällt: "Ich freue mich auf eine Art Fantasie-Ecke, wo die Jugendlichen einfach mal spinnen sollen, wo alles denkbar ist, selbst wenn es noch so verrückt klingt", sagt sie.

Möglichst viele Stadtratsmitglieder werden an dem Abend in der Halle dabei sein - aber passiv, nur als Ansprechpartner die Fragen beantworten können, wie Marco Steiner betont.

Moderiert werden die Gruppen durch Mitarbeiter des KJR. Auch die Mitglieder des Jugendparlaments als Mittler zwischen der Jugend in der Stadt und dem Stadtrat werden da sein. Wenn es zu Ergebnissen und konkreten Vorschlägen kommt, dann werden diese begleitet. Irgendwann wird dann der Stadtrat darüber zu entscheiden haben. "Auch das ist wichtig für die Jugendlichen, sie sollen sehen, dass es nicht einfach so geht, sich heute etwas zu wünschen und morgen ist es dann umgesetzt", sagt Jürgen Rückert.

Shuttleservice

Zur Halle müssen die Jugendlichen selbst kommen.Aber wer nach Hause gebracht werden möchte, wird mit dem Bus der Jugendpflege gebracht. "Wir wollen, dass auch Jugendliche aus den äußern Stadtteilen kommen können", betont Marco Steiner.