"Die Anzeigen auf Kurzarbeit stammen überwiegend aus dem Gastgewerbe, der Veranstaltungsbranche, der Reisebranche, den körpernahen Dienstleistungen sowie dem verarbeitenden Gewerbe. Die Folgen des Ukraine-Konflikts sind aktuell noch nicht absehbar. Größtenteils ist die Auftragslage bei den regionalen Unternehmen sehr gut. Allerdings wird das Material zunehmend knapp. Insofern ist zu vermuten, dass aufgrund des Krieges ein Anstieg der Anzeigen auf
Kurzarbeit durch die vorherrschende Lieferkettenproblematik in den Branchen Maschinenbau und Kfz- Zulieferer sowie in der Branche der Personaldienstleister zu verzeichnen sein wird", erklärt Stelzer.
Aktuelle Hochrechnungen der amtlichen Statistik zur realisierten Kurzarbeit der regionalen Unternehmen liegen der Agentur bis zum November 2021 vor. Demnach wurde im November für 395 Betriebe und 4299 Beschäftigte Kurzarbeitergeld abgerechnet. Im Vergleich zum Vormonat war dies ein Anstieg von 31 Betrieben, mit einer Zunahme von 522 betroffenen Arbeitnehmern. "Das Instrument der Kurzarbeit bleibt bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie nach wie vor eine der wichtigsten Maßnahmen, um Arbeitsplätze zu erhalten und Entlassungen zu vermeiden", so Stelzer.
Offene Stellen
Die Anzahl der offenen Stellenangebote verharrte weiterhin auf hohem Niveau. "Da es im weiteren Verlauf der Covid-19-Pandemie seit Jahresbeginn zu keinen erneuten Einschränkungen kam, blieb der Arbeitskräftebedarf auf Rekordniveau. Der aktuelle Bestand an offenen Stellen von 6473 erreichte abermals ein neues Allzeithoch.
874 der offenen Stellen (13,5 Prozent) betrafen das verarbeitende Gewerbe. Weitere 816 Stellen (12,6 Prozent) entfielen auf die Branche Gesundheit und Soziales. Den Branchen Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen fiel ebenfalls mit 786 Stellen (12,1 Prozent) ein großes Gewicht zu. Das Baugewerbe verzeichnete 646 Stellen (10,0 Prozent) aller Stellengebote."
Im März ist der Ausbildungsmarkt noch stark in Bewegung. Von Oktober 2021 bis März 2022 meldeten sich bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern 1927 Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 250 weniger als im Vorjahreszeitraum, ein Minus von 11,5 Prozent. Von diesen waren 983 Jugendliche im März noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz für den Ausbildungsbeginn 2022. Das waren 161 junge Menschen weniger als vor einem Jahr, ein Minus von 14,1 Prozent.
Lehrstellen unbesetzt
"Der Rückgang der Bewerber, im Vergleich zum Vorjahr, liegt vor allem an den rückläufigen Schulentlasszahlen, der Entscheidungsunsicherheit der Jugendlichen sowie dem seit Jahren anhaltenden Trend zum Besuch weiterführender Schulen und der etwas höheren Anzahl von (auch freiwilligen) Wiederholern. Erst jetzt schlagen auch die Auswirkungen der Lockdowns bei den Jugendlichen, wie zum Beispiel schwierigere Voraussetzungen zur Berufsorientierung und den zum großen Teil fehlenden Praktikumsmöglichkeiten in den Betrieben, stärker durch", betont Stelzer.
Gleichzeitig waren 3523 Ausbildungsstellen gemeldet. Dies waren 237 Stellen mehr als vor einem Jahr (+ 7,2 Prozent). Davon waren im März noch 1982 Ausbildungsstellen unbesetzt. Im März standen rein rechnerisch jedem jungen Menschen
ohne Ausbildungsstelle 1,8 offene Stellen zur Verfügung. red