Um den Medical Park in Bad Rodach bei der Versorgung von Covid-Patienten zu unterstützen, standen dort in den vergangenen Wochen Bundeswehrkräfte zur Verfügung. Mit einem Besuch des Generalarztes endete ihre Zeit in der Region.
Dass es eine auf Rehabilitationsmedizin spezialisierte Einrichtung wagt, Covid-Patienten aufzunehmen, ist nicht unbedingt gewöhnlich. Der Medical Park in Bad Rodach hat es - unter entsprechenden Vorkehrungen - getan. Um gewappnet zu sein, war Hilfe nötig. Die kam von ungewohnter Seite für eine Klinik: von der Bundeswehr.
So wurde der Medical Park über vier Wochen durch Soldatinnen und Soldaten unterstützt. Wie das gelaufen ist, wollte Generalarzt Bruno Most wissen, der am Donnerstag die Einsatzkräfte in Bad Rodach besuchte. Am Freitag hatten sie für diesen Einsatz ihren letzten Tag. Most würdigte den Einsatz in Bad Rodach: "Ich bin begeistert, wie gut es gelingt, in kürzester Zeit Kräfte in zivilen Einrichtungen zu integrieren."
Integration in Klinikbetrieb
Bruno Most ist stellvertretender Kommandeur im Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung in Weißenfels. In letzter Zeit reiste er nach eigenen Worten "kreuz und quer durch Deutschland", um sich ein Bild davon zu machen, wie in einer Krisensituation wie der Corona-Pandemie militärische Kräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen integriert werden können. Fazit: Es klappt sehr gut.
Das bestätigte sich auch in Bad Rodach. Seit 25. Mai haben diese sogenannten "Helfenden Hände", auf Antrag des Landratsamtes Coburg, im Medical Park Bad Rodach zur Bewältigung der Corona-Situation beigetragen. Fünf von ihnen sind Soldaten des Artilleriebataillons in Weiden (Oberpfalz), fünf kommen aus dem Sanitätskommando in Rennerod (Rheinland-Pfalz). Patienten, die zunächst wegen einer COVID-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt wurden, können bei Verbesserung ihres Gesundheitszustandes auch in der Rehaklinik versorgt werden. Dabei unterstützten die Soldatinnen und Soldaten in den vergangenen vier Wochen. Ihr Einsatz endet mit Ablauf dieser Woche.
Generalarzt Most machte sich am Donnerstag vor Ort ein Bild vom Einsatz, unterhielt sich mit einzelnen Soldaten darüber, wie sie konkret eingesetzt waren, welche Aufgaben sie übernommen haben und welche Erfahrung dieser Einsatz für sie war.
Verschiedene Aufgaben
Während die Soldatinnen und Soldaten des Sanitätskommandos aus Rennerod den Pflegedienst unterstützten, halfen die Kameraden aus Weiden organisatorisch. "Wir dienen Deutschland" - dieser Slogan der Bundeswehr könne nirgendwo besser gelebt werden als bei der Unterstützung im Katastrophenfall, wie nun während der Corona-Krise deutlich wurde, so Most.
Landrat Sebastian Straubel (CSU) dankte den "Helfenden Händen" für deren Unterstützung, ebenso wie dem Team des Medical Park, das sich schnell und unkompliziert bereiterklärt habe, die Krankenhäuser zu entlasten, indem es in der Reha-Klinik COVID-19-Patienten mitversorgt: "Das ist ein gutes Beispiel, wie man in Krisenzeiten zusammenstehen kann", so der Landrat.