Ein 30-Jähriger aus dem Landkreis, der derzeit in einer Justizvollzugsanstalt einsitzt, sah sich acht Anklagepunkten gegenüber. Er soll in Haßfurt einen Mann ins Bahngleis gestoßen haben und mehrere Internetbetrügereien begangen haben.
Gleich wegen mehrerer Delikte musste sich vor dem Amtsgericht Haßfurt ein lediger 30-Jähriger ohne Beruf aus dem Landkreis verantworten, der seinen "Wohnsitz" derzeit allerdings in einer Justizvollzugsanstalt hat und in Fußfesseln von der Polizei zum Gerichtstermin vorgeführt wurde.
Insgesamt acht Anklagepunkte verlas der Staatsanwalt für den Zeitraum 2018/19, die sich auf Körperverletzung sowie mehrere Betrugsdelikte, begangen via Internet, bezogen.
Am Bahnhof in Haßfurt war der Angeklagte mit einem Bekannten, dem er 30 Euro geliehen hatte, in Streit geraten. Dabei stieß der Angeklagte den 38-jährigen Installateur mit Wohnsitz in Österreich auf ein Bahngleis und rannte dann davon.
Zeuge sah den Stoß nicht
Ein unbeteiligter 23-jähriger Auszubildender sah den Geschädigten auf dem Gleis liegen und half ihm auf den Bahnsteig zurück. "Ich denke, alleine hätte er das nicht geschafft, da er offensichtlich angetrunken war", sagte der Zeuge. Den Stoß, der zum Sturz auf das Gleis führte, habe er nicht gesehen, bekundete der Zeuge.
Auch die Freundin des Angeklagten räumte als Zeugin den Tathergang ein. Der Angeklagte selbst gab zu, geschubst zu haben, allerdings wollte er seinen Worten zufolge nicht, dass der Geschädigte aufs Bahngleis fiel. Er selbst sei betrunken gewesen. Auf Vorhalt des Staatsanwalts sagte er, dass er zehn bis zwölf Bier intus hatte. "Es können aber auch ein paar mehr gewesen sein", fügte er an.
Der Geschädigte zeigte in der Hauptverhandlung keinerlei Interesse an einer Strafverfolgung. Eine Anzeige habe er nie machen wollen, was er auch der Polizei gesagt habe. "Die Polizei hat mir aber gesagt, dass sie in so einem Fall eine Anzeige erstellen müssen." Auch, so der Mann, habe er nicht gesehen, wer ihn gestoßen hat. Angst habe er schon gehabt, dass ein Zug kommen könne. Das war dann nach Aussagen von Zeugen auch so. Etwa eine Minute nach dem Vorfall fuhr ein Zug auf dem betreffenden Gleis in den Bahnhof Haßfurt ein. Beide, Angeklagter und Geschädigter, räumten ein, dass sie ganz schön gebechert hatten.
Unter falschem Namen
Eine 28-jährige Frau aus Nürnberg, mit der er eine kurze Beziehung hatte, wollte er via Internet "verarschen", sagte der Angeklagte. Geplant war zunächst nicht, dass er sie um Geld erleichtern wollte. Irgendwann habe er dann übers Internet gefragt, ob sie ihm Geld geben könnte.