Verkehr Jeweils rund 50 000 Euro muss die Gemeinde Egloffstein dafür zahlen, dass die Ortsdurchfahrten von Mostviel und Bieberbach verbessert werden.
von unserem Mitarbeiter Reinhard Löwisch
Egloffstein — Der Ausbau der Straße durch Mostviel und der Ausbau der Straße durch Bieberbach standen im Mittelpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung. 100 000 Euro muss die Kommune dafür selbst zahlen.
Mostviel liegt idyllisch im Trubachtal, umgeben von gesunder Natur, Ruhe und Beschaulichkeit. Was sich liest wie ein Werbeprospekt hat einen praktischen Nachteil: Großzügig ausgelegte FFH- und Vogelschutzgebiete grenzen den kleinen Ort ein und verhindern größere Bebauung. Den europäischen Vorgaben muss auch der Straßenbau folgen. Aus diesem Grund könne der Ausbau der Straße nur auf der alten Trasse erfolgen, meinte Norbert Schmitt vom staatlichen Bauamt in Bamberg, der das Vorhaben ausführlich erläuterte.
Zehn Meter breit
Das heißt konkret: Vom Ortseingang aus Richtung
Schweinthal bis zu der kürzlich beim Bau des Radwegs erstellten Querungshilfe Richtung Egloffstein soll die bisher sehr enge Straße auf eine Breite von rund zehn Metern ausgebaut und mit einem Wanderweg versehen werden. Der Wanderweg wird in Fahrtrichtung Egloffstein links der Straße angelegt. Deshalb wird dort zusätzlich eine Schwerlastmauer notwendig und der Fluss muss verlegt werden. Die kleine Brücke wird gegen ein große ausgetauscht, auf der auch Fußgänger Platz haben.
Mit Glück bisher nur ein Unfall
2233 Fahrzeuge, darunter 142 Schwerlastfahrzeuge, fahren in 24 Stunden über diese Straße. Bisher kam es trotz der engen Verhältnisse erst einmal zu einem Unfall zwischen Fußgängern und Autos. 1,8 Millionen Euro schätzt die Straßenbehörde, wird der Ausbau kosten.
132 000 Euro bleiben für die Gemeinde übrig, dafür kommen bis zu 60 Prozent Zuschuss. Bleiben rund 50 000 Euro Restkosten für die Gemeinde. Da die Maßnahme in der Dringlichkeit auf Stufe eins steht, so der Fachmann Schmitt weiter, sei ein Ausbau bis 2020 realistisch.
Ausbau in Bieberbach
Eine zweite wichtige Durchgangstraße wird in Bieberbach in Angriff genommen. Diese Maßnahme plant aber der Landkreis Forchheim und führt sie durch. Der Ausbau soll schon in diesem Jahr in Hartenreuth beginnen und ebenso wie in Mostviel eine Ausbaulücke schließen.
Kopfzerbrechen bereitete den Gemeinderäten die Tatsache, dass die Durchgangsstraße teilweise bis zu 40 Zentimeter höher liegen wird als die alte bisherige Straße. Das sei vielen Anliegern nicht bewusst, meinte Gemeinderat Stefan Förtsch.
Deshalb plädierte er für breitere Aufklärung der Bevölkerung, denn mit dem Straßenneubau seien auch die Zufahrten zu den Anliegern neu anzulegen. In einem Fall, so Förtsch, liege die neue Straßendecke sogar über dem Kellerfenster.
Auf einer Begehung des Abschnitts mit einem Amtsvertreter hatte dieser Zweitem Bürgermeister Nikolaus Thäter (UGL Egloffstein) versichert, "dass es keine Verschlechterung der Einfahrten geben werde".
Zur Sicherheit
So ganz traut der Gemeinderat dem Frieden aber nicht. Nur so ist zu erklären, dass der einstimmig genehmigte Beschlussvorschlag einen Passus enthält, wonach der Landkreis mit allen Anliegern die Höhe der Straßentrasse und die daraus folgenden Anschlussarbeiten genau besprechen solle, ehe mit den Arbeiten 2016 begonnen werde. Diese Baumaßnahme koste die Gemeinde rund 136 000 Euro, meinte Thäter.
Davon würden 55 Prozent auf die Anlieger umgelegt, sodass auch hier mindestens 50 000 Euro Restkosten für den Gemeindesäckel bleiben.