Immer mehr Hilfe für Menschen in der Region geleistet

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"Wir sind angekommen", dies meinte der Vorsitzende der "Humanitären Hilfe für Menschen in Not" bedauernd über die Entwicklung in Deutschland. Vor Jahren wur...

"Wir sind angekommen", dies meinte der Vorsitzende der "Humanitären Hilfe für Menschen in Not" bedauernd über die Entwicklung in Deutschland. Vor Jahren wurden viele der Hilfen seiner Organisation nach Bosnien gebracht, um dort Menschen in Not zu helfen. Mittlerweile brauchen immer mehr Leute in unserer Region diese Unterstützung.


35 864 Euro Überbrückungshilfen

Erneut stieg die vom Verein geleistete Hilfe vor Ort im vergangenen Jahr deutlich an, erläuterte Tom Sauer in seiner Bilanz. 35 864 Euro wurden an Überbrückungshilfen gezahlt, fast 10 000 Euro mehr als im Vorjahr. Die Begegnungen mit den Betroffenen seien oft nicht einfach. Viele seien mit ihrer persönlichen Situation regelrecht überlastet. Deshalb seien möglichst viele aktive Helferinnen und Helfer so wichtig.
Es seien so viele Leute, die Hilfe benötigten, zur Kontaktaufnahme im Haus Lichtzeichen wie nie zuvor. Sie nähmen die Hilfe gerne an. "Es waren viele bewegende Momente dabei, wo Menschen nicht damit gerechnet haben, wie wir die Hilfe leisten", erinnerte der Vorsitzende. Zuerst sei man intensiv mit den Betroffenen ins Gespräch gekommen. Gemeinsam werde dann eine Strategie entwickelt, damit die Hilfe wirksam sei. "Es ist ein guter Weg", betonte Sauer. "Wir handeln nach bestem Wissen und Gewissen." Jede konkrete Hilfestellung sei wichtig. "Wir können zufrieden sein mit dieser Hilfe."
Die Hilfe vor Ort habe sich teilweise auf Schulen ausgedehnt, wo Bedarf bei Kindern war. Unkompliziert konnte auch hier geholfen werden, etwa durch Kleidung. Es gab aber auch drei Fälle, in denen keine Hilfe geleistet wurde, weil es keine Einsicht zu einer echten Zusammenarbeit gegeben habe. Die kurzen Wege machten finanzielle Hilfen und Lebensmittelunterstützung schnell möglich.
Die geleistete Arbeit habe viel bewirkt. Einige Beispiele solcher Hilfen: Einer Familie im Landkreis Lichtenfels und einer Alleinerziehenden aus dem Kreis Kronach wurde beim Umzug geholfen. Für andere wurden übergangsweise Miete und Strom übernommen. Mietzuschüsse wurden geleistet, Kindertagesstättenbeiträge übernommen. Immer öfter würden Lebensmittelspenden geleistet.


Haus Lichtzeichen

Im Haus Lichtzeichen sei im ersten Halbjahr ein massiver Einbruch erlebt worden. Folge waren erste Überlegungen, das Ganze einzustellen. Im Herbst veränderte sich die Situation grundlegend und es gab wieder sehr viel Nachfrage. Die eingehenden Spenden konnten sehr gut eingesetzt werden. Bis Dezember blieb diese hohe Nachfrage. Das Haus Lichtzeichen habe seine wesentliche Funktion vollständig erfüllt. Die sich dort Engagierenden leisteten großartige Arbeit. Das Haus erfülle ganz seinen Zweck und werde auch als Lager für Lebensmittel und Warenspenden genutzt. In einem weiteren Lager seien auch noch etliche Teppiche vorhanden.
Kassenführerin Katrin Engelhardt berichtete von 32 093 Euro, die an Spenden eingegangen seien. Einen erheblichen Teil brachte der Verein aktiv ein. 4341 Euro durch die Nikolausaktion, 488 Euro durch den Skibasar, 2463 Euro durch Livemusik, 11 494 Euro durch Spenden im Haus Lichtzeichen. Somit wurden fast 19 000 Euro durch Eigeninitiative erwirtschaftet. Es wurden mehr Hilfen geleistet, als Spenden eingingen, dafür wurden die vorhandenen Rücklagen genutzt.


Lebensmittel gesucht

Immer stärker würden von Bedürftigen Grundnahrungsmittel und Hygienebedarf, haltbare Lebensmittel, Konserven, Babynahrung, Windeln nachgefragt. Die Humanitäre Hilfe für Menschen in Not ruft deshalb hier zur Unterstützung auf. "Wir werden über das Jahr mehr Lebensmittel brauchen", erklärte Vorsitzender Tom Sauer. "Bei der Nikolausaktion werden größere Kapazitäten frei, weil viele Kinder inzwischen zu alt sind." rg