Im Süden was Neues

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Die JFG Maintal/Friesenbachtal ist im Jugendbereich im Landkreis Kulmbach klar die Nummer 1. Der Zusammenschluss von SSV Kasendorf, VfR Katschenreuth, SV Burghaig, TSV Thurnau und SV Hutschdorf ist mit den A-, B-, C- und D-Junioren in der höchsten oberfränkischen Liga, der Bezirksoberliga, vertreten. Hier ein Bild der B-Junioren der JFG Maintal/Friesenbachtal (rechts Jonas Brönnecke) aus der Vorsaison im Spiel gegen Lichtenfels. Foto: Monika Limmer
Die JFG Maintal/Friesenbachtal ist im Jugendbereich im Landkreis Kulmbach klar die Nummer 1. Der Zusammenschluss von SSV Kasendorf, VfR Katschenreuth, SV Burghaig, TSV Thurnau und SV Hutschdorf ist mit den A-, B-, C- und D-Junioren in der höchsten oberfränkischen Liga, der Bezirksoberliga, vertreten. Hier ein Bild der B-Junioren der JFG Maintal/Friesenbachtal (rechts Jonas Brönnecke) aus der Vorsaison im Spiel gegen Lichtenfels.  Foto: Monika Limmer
 

Juniorenfussball  Der Nachwuchs startet am Wochenende in die Punkterunde. Mit dabei ist auch eine neue Spielgemeinschaft.

von unserem Redaktionsmitglied 
Christian Schuberth

Kulmbach — Noch eine Woche dürfen die Schüler die Ferien genießen. Doch bereits an diesem Wochenende beginnen die Punktspiele im Jugendbereich. Dabei gibt es im südlichen Landkreis Kulmbach eine neue Spielgemeinschaft. So bündeln künftig der TDC Lindau, TSV Trebgast, TSV Neudrossenfeld und TSV Harsdorf im Bereich der A- bis G-Junioren die Kräfte. Die Stammvereine haben aber keine neue Jugendfördergemeinschaft (JFG) gegründet, sondern lediglich eine Spielgemeinschaft (SG). Weil im A- und B-Juniorenbereich der Nachwuchsmangel am größten ist, sind hier auch Spieler der JFG Schiefe Ebene (FC Neuenmarkt, SV Lanzendorf, TSV Wirsberg) mit im Boot.


Neudrossenfeld verlässt JFG

Der TSV Neudrossenfeld hatte bereits im E- und F-Junioren-Bereich mit dem TDC Lindau zusammengearbeitet. Mit den anderen Altersklassen war der Fußball-Landesligist aber seit 2010 in der JFG Bayreuth-West (SC Altenplos, ASV Oberpreuschwitz, TSV Donndorf) vertreten. Thomas Förster, Jugendleiter des TSV, erklärt den Austritt aus der JFG mit "unterschiedliche Interessen in den Stammvereinen".
Von der neuen SG verspricht sich Thomas Förster eine Verbesserung der Nachwuchsförderung beim TSV: "Die Größe der SG ist ein Vorteil, damit der Nachwuchs leistungsorientiert Fußball spielen kann." Beim TSV Neudrossenfeld selbst herrscht besonders bei den G-Junioren ein großer Zulauf. Und auch bei der A-Jugend sei man gut aufgestellt. Deshalb sind die Neudrossenfelder in diesem Bereich bei der SG auch federführend. "In den anderen Altersklassen ist in den vergangenen Jahren ein bisschen wenig passiert", gibt Thomas Förster zu.
Insgesamt kicken etwa 200 Jugendliche für die neue SG, die in allen Altersklassen mindestens zwei Mannschaften stellen kann: Je zwei bei den A-, B- und D-Junioren , drei bei den C- und F-Junioren sowie vier bei den E-Junioren.
Weitere Informationen zu Trainingszeiten bzw. Trainern finden sich auf der Internetseite des TDC Lindau (www.tdc-lindau.de). Eine eigene Seite der SG ist im Aufbau.


Wieder ein Rückgang

Wie Kreisjugendleiter Thomas Sauerstein mitteilt, ist auch vor der neuen Saison die Zahl der Jugendmannschaften im Kreis 1 Bamberg/Bayreuth/Kulmbach zurückgegangen - von 650 auf 635. Rückläufig sind die Zahlen bei den B-, C-, D-, E- und G-Junioren. Einziger Lichtblick: Bei den F-Junioren gibt es 20 Mannschaften mehr.
Im Raum Kulmbach ist besonders die Situation bei den A-Junioren alarmierend. Nur noch neun Mannschaften, allesamt SG s bwz. JFGs, treten in der Liga an. Ein Verein mit eigenständiger A-Jugend? Fehlanzeige.
Kreisspielleiter Manfred Neumeister macht sich deshalb auch Sorgen um den Bestand der Herrenmannschaften: "Wie will ich im Raum Kulmbach 61 Herren- Mannschaften aus nur noch zwölf A-Jugend-Mannschaften speisen? Das kann nicht funktionieren."
Neumeister kennt die Probleme der Vereine: "Hauptursache für den Nachwuchsmangel ist nicht die Demografie allein. Die Vereine haben immer weniger ehrenamtlichen Mitarbeiter."
Die meisten Jugendfördergemeinschaften erfüllten heutzutage auch einen anderen Zweck als ursprünglich beabsichtigt, wie Neumeister sagt: "Sie waren dazu gedacht, die besten Spieler einer Region in einer Spitzenmannschaft zu fördern. Heute müssten sie Jugend-Erhalt-Gemeinschaft heißen." Problematisch an den JFGs mit zig Vereinen sei zudem, so Neumeister, dass sich die Spieler immer mehr von ihren Stammvereinen entfremdeten.


Flüchtlinge als Chance

Eine Chance für den Jugendfußball sieht Neumeister nicht zuletzt in den Kindern der Kriegsflüchtlinge. Einige wie die JFG Plassenburg haben bereits erfolgreich syrische Kinder in ihren Mannschaften integriert.