Innenminister übergibt Insignien in Aisch

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Der Festakt am Ehrenmal.
Der Festakt am Ehrenmal.
Johanna Blum

Zum ersten Mal stand auch Aisch im Zeichen der zentralen Gedenk- und Ehrenveranstaltung des nationalen Veteranentags des Bayerischen Soldatenbundes (BSB). Er wurde für den Kreisverband Erlangen-Höchstadt vom Krieger-und Soldatenverein Aisch 1874 ausgerichtet.

52 Veteranen, darunter auch 17 Aischer und zwei Adelsdorfer, erhielten das Ehrenzeichen aus den Händen von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) . Die Adelsdorfer Musikanten umrahmten den gesamten Ehrungstag musikalisch sehr eindrucksvoll.

Die „Krieger“ versammelten sich mit 13 Vereinen und ihren Fahnenabordnungen am Marienplatz, um gemeinsam unter der Musikbegleitung der Adelsdorfer Musikanten zur Kirche zu marschieren. Im Gottesdienst ging Pfarrer Thomas Ringer auf den „Geist der Wahrheit“ ein.

Dieser Tag heute diene nicht der Glorifizierung von Krieg oder zur Heldeninszenierung, sondern man blicke demütig auf die Wahrheit, auch auf die unbequeme: von Toten und Verletzten, von traumatisierten Menschen, von Soldaten, die zwischen Pflicht und Zweifel stünden, von Loyalität und Ohnmacht, von Menschen, die bereit seien Verantwortung zu tragen – „auch für unsere Freiheit, von der Erkenntnis, dass unsere Demokratie, unser Frieden nicht selbständig sind, ja auch davon, dass es notwendig ist, unsere Freiheit zu verteidigen“.

Bei der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal erklang „Ich hatte einen Kameraden“, begleitet von drei Böllerschüssen. „Am Veteranentag erinnern wir auch: Frieden ist nicht selbstverständlich, er muss gewollt, verteidigt, bewahrt – und immer wieder neu gesucht werden“, betonte Pfarrer Thomas Ringer.

Zum Empfang von Innenminister Joachim Herrmann erklang das Frankenlied, das Herrmann begeistert mitschmetterte. Ralf Olmesdahl begrüßte die Gäste und zeigte sich zufrieden, dass endlich nach 80 Jahren Kriegsende die Veteranen in einem Festakt in den Vordergrund gestellt werden. Bürgermeister Fischkal erklärte im Grußwort: „Der Veteranentag ist ein sichtbares Zeichen des Respekts und der Wertschätzung für alle Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und ich bin stolz und danke dem BSB-Kreisverband und dem Aischer Krieger- und Soldatenverein für die Ausrichtung dieses Ehrentages.“

Fischkal erinnerte aber auch an die vielen Zivildienstleistenden, die eine Stütze der Gesellschaft waren. Auch dankte er Olmesdahl für sein großes Engagement: „Du bist einer der Motoren der Veteranenarbeit in Bayern. Der Veteranentag erinnert uns daran, dass Freiheit, Sicherheit und Frieden nicht selbstverständlich sind – und das nicht nur heute, sondern seit vielen Jahrzehnten!“

Besonders dankte er Pfarrer Ringer, der in seiner Predigt auch auf das einging, „was gerade in der Gemeinde abgeht“. Dieser hatte gerne den Pfarrgarten zur Verfügung gestellt: „Es ist gut und wichtig, so etwas im Schatten der Kirche zu tun. Wir ehren hier Menschen, die unsere Werte nicht nur mit dem Mund bekennen, sondern auch im Ernstfall dafür einstehen. Danke, dass ihr euch in den Dienst für Frieden und Freiheit gestellt habt!“

MdL Walter Nussel (CSU) zeigte sich stolz, in einem Landkreis zu leben, wo Menschen für den Frieden stehen.

Der Innenminister freute sich über die Einladung. „Weil ihr mich als erste eingeladen habt, bin ich natürlich nach Aisch gekommen“, schmunzelte er. Er sei selbst Reserveoffizier. „Ich habe meinen Wehrdienst vor 50 begonnen. Wir brauchen die Bundeswehr und wir können stolz und dankbar sein, dass wir sie haben.“

Herrmanns Respekt

Herrmann zollte großen Respekt für alle, die ihren Dienst geleistet haben. Ohne Wehrpflicht ginge es wahrscheinlich nicht weiter. „Wir bekennen uns jedoch klar dazu, dass wir niemals einen Angriffskrieg führen. Aber trotzdem müssen wir bestens und stark aufgestellt sein, das heißt die Bundeswehr muss entsprechend ausgerüstet sein und die Zahl der Soldaten muss erhöht werden.“

Man brauche eine starke Bundeswehr , die niemanden bedrohe, aber jedermann solle wissen, dass es keinen Sinn mache uns anzugreifen. „Nicht Krieg führen, sondern Frieden bewahren geht aber nur, wenn man selbst stark dasteht. „Die EU und die NATO sind wichtig und es ist gut, dass wir nicht alleine sind, sondern in guter europäischer Partnerschaft leben.“ Nach der Ehrung Olmesdahls überreichte der Innenminister allen ehemaligen Soldaten die verdienten Ordensinsignien. jb