Erfolgsrezept der Wicherts für ihre 70 Jahre lange, glückliche Ehe: „Liebe“

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Adam und Maria Wichert nach dem Gottesdienst mit Pater Gabriel Ramos Valiente
Adam und Maria Wichert nach dem Gottesdienst mit Pater Gabriel Ramos Valiente
Evi Seeger

„Liebe“, antworten die Eheleute auf die Frage nach ihrem Erfolgsrezept für eine so lange und glückliche Ehe. Maria und Adam Wichert aus Wachenroth fei...

„ Liebe “, antworten die Eheleute auf die Frage nach ihrem Erfolgsrezept für eine so lange und glückliche Ehe. Maria und Adam Wichert aus Wachenroth feierten das seltene Jubiläum der Gnadenhochzeit . Vor 70 Jahren gaben sie sich das Jawort. Pater Gabriel Ramos Valiente erneuerte in der Kirche den Segen, der das Jubelpaar ein Leben lang begleitet hat.

95 Jahre ist Adam Wichert, der an Heiligabend Geburtstag hat. Seine Frau Maria, eine geborene Dresel aus Kleinwachenroth, wurde vor kurzem 93. Beide kennen sich seit ihrer Schulzeit.

Adam Wichert, der als sechstes von sieben Kindern in Wachenroth geboren worden ist, wurde 1943 als 17-Jähriger zum Arbeitsdienst eingezogen. Es folgten der Kriegseinsatz in Luxemburg und 1945 die Gefangenschaft bei den Amerikanern im Rheinland. Wieder zu Hause, wurde er einer der ersten Mitarbeiter des Baustoffunternehmens Röckelein. Daneben war er Landwirt, so dass neben der Berufsarbeit noch viel in der Landwirtschaft zu tun war.

Beim Tanzen hat es „gefunkt“

Seine Frau Maria versorgte den Haushalt, die drei Kinder und die im Haus lebenden Großeltern samt dem landwirtschaftlichen Betrieb. Als die Flurbereinigung ins Land kam, packte sie regelmäßig beim Wegebau mit an. Nachdem die Kinder eigenständig waren und die Milchkuhhaltung aufgegeben war, konnte sie bei der Firma Murk eigenes Geld verdienen. 30 Jahre lang pflegte sie ehrenamtlich die Grünanlage im Umgriff der Kirche Sankt Gertrud.

„Gefunkt“ hat es zwischen den jungen Leuten einst beim Tanz in Wachenroth . Gerne erinnern sie sich an die „alten Zeiten“, als sie zu Fuß zum Tanz nach Reichmannsdorf gingen oder Theater spielten. Auch eine Flugreise nach Lourdes, Urlaub in Bad Füssing oder Ausflüge mit den Kindern im Kleinbus sind lieb gewordene Erinnerungen. Mit dem Kleinbus ging es auch zur Kapelle der Schwarzen Madonna am Rhein bei Remagen. Den Kampf um die geschichtsträchtige Brücke von Remagen hatte Adam Wichert im März 1945 miterlebt, bevor er in Gefangenschaft geriet.

Die drei Kinder der Wicherts, Anita, Josef und Leni, ließen die Familie um sieben Enkel und vier Urenkelkinder wachsen. Dank der Unterstützung und Pflege von Schwiegertochter Petra Wichert und ihren Kindern können die Eheleute auch jetzt noch zu Hause in der eigenen Wohnung leben. Gastfreundschaft wird bei ihnen großgeschrieben. Wichtig ist ihnen der Kontakt zu Freunden und ehemaligen Kollegen.

„Opa Wichert“ ist nach den Worten von Schwiegersohn Gerhard Schmidt immer zufrieden. Täglich kümmere er sich um seine Hühner. Sein Hausbrauerbier vom Fass schmecke ihm noch immer, ließ Adam Wichert an seinem 95. Geburtstag hören.