Das Thundorfer Forsthaus soll Braukulturhaus werden: Für ein Nutzungskonzept gab es grünes Licht. Eine Vergabe von Architekten- und Ingenieursleistungen wurde aber erst einmal abgelehnt.
und Heike Beudert Fast 90 Minuten lang wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung hitzig über die Sanierung des Forsthauses diskutiert. Fünf von acht Tagesordnungspunkten der Sitzung des Gemeinderates Thundorf befassten sich mit der Umwandlung des ehemaligen Forsthauses in ein "Braukulturhaus".
Ende April 2018 hatte der Gemeinderat Thundorf Bürgermeister Egon Klöffel bevollmächtigt, die Vergabe der Vorsorgeuntersuchungen und die Planungsleistungen zur Machbarkeitsstudie für das ehemalige Forsthaus an das Architekturbüro Perleth aus Schweinfurt zu vergeben. Ein Thema war das Forsthaus auch bei den Beratungen zum Gemeindehaushalt 2019 gewesen mit der Konsequenz, dass die entsprechenden Haushaltsmittel eingestellt wurden.
Für das Konzept "Unterfränkisches Dorfbrauwesen - Braukulturhaus Thundorf" wurde eine Ausschreibung durchgeführt und mehrere Büros angeschrieben. Das wirtschaftlichste Angebot gab das Kulturbüro Sybille Kneuer aus Theres zu einem Preis von 24 840,58 Euro ab. Die Maßnahme wird vom Bezirk mit 12 500 Euro gefördert. Von der Förderstelle der nichtstaatlichen Museen wurde mitgeteilt, dass in diesem Jahr, obwohl der Antrag fristgerecht eingereicht wurde, keine Anträge mehr angenommen werden können und frühestens 2020 mit einer Aufnahme der Maßnahme und einer Förderzusage gerechnet werden könne. Für die Konzeptvergabe fand sich eine Mehrheit in der Sitzung.
Es entbrannte aber eine heftige Diskussion über die Vergabe der Architektenleistungen, den Brandschutznachweis und die Tragwerksplanung. Keine Mehrheit fand sich in der Sitzung für diese Vergaben.
Vom Architekturbüro Perleth (Schweinfurt) hatte dem Gemeinderat dazu ein Architektenvertrag für die Sanierung des ehemaligen Forsthauses und dem Neubau eines Lagergebäudes vorgelegen. Bei einer geschätzten Bausumme von 621 013,40 Euro für das Forsthaus würde das Honorar 124 112,60 Euro betragen. Weiterhin wurde vom Architekturbüro ein Vertrag für den Neubau eines Lagergebäudes vorgelegt. Dieser beinhaltet die Architektenleistungen für dieses neue Gebäude, das der Dorfgemeinschaft für Lagerzwecke dienen soll. Hier beträgt bei einer geschätzten Bausumme von ca. 53 145,40 Euro das Honorar ca. 7874,22 Euro. Weitere Vergabebeschlüsse sollten die Sachverständigenleistungen und die Vergabe der Tragwerksplanung sein, die ebenfalls abgelehnt wurden.
Hypothek für neuen Gemeinderat
Einige der Ratsmitglieder hielten in der Diskussion ein Museum für überzogen, andere - und das war die Mehrzahl - wollten eine Verschiebung der Beschlüsse. Vor allem befürchteten einige, dass es so kurz vor der Kommunalwahl für das folgende Gremium eine unangenehme Hypothek wäre.