Hermann Müller aus Scheuerfeld ist ein in allen Belangen treuer Mensch

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Hermann Müller aus Scheuerfeld ist in diesen Tagen 90 Jahre alt geworden. Foto: Martin Koch
Hermann Müller aus Scheuerfeld ist in diesen Tagen 90 Jahre alt geworden.  Foto: Martin Koch

Mit einer gesunden Portion Gelassenheit und Humor ausgestattet kann Hermann Müller aus Scheuerfeld auch dem Alter noch einige schöne Seiten abgewinnen. Und ...

Mit einer gesunden Portion Gelassenheit und Humor ausgestattet kann Hermann Müller aus Scheuerfeld auch dem Alter noch einige schöne Seiten abgewinnen. Und trotzdem wohnt all der guten Laune ein wenig Schwermut inne. Fast 60 Jahre war Hermann Müller mit seiner Ehefrau Irmgard, geborene Bauer, verheiratet. Die Diamanthochzeit stand schon kurz bevor, als Irmgard 2009 verstarb. "Wir haben eine sehr harmonische Ehe geführt", erinnerte sich das Geburtstagskind im Pressegespräch.


Im Haus der Schwiegereltern

"Wir mussten 1950 heiraten", sagte er schmunzelnd. Es war keineswegs schon Nachwuchs unterwegs, aber der Wohnraum war im Nachkriegs-Coburg beschränkt. Und ohne Trauschein konnte das junge Paar keinen Eigenbedarf geltend machen. Bis heute wohnt der Witwer nun im Haus seiner Schwiegereltern, zusammen mit seinem ältesten Sohn Manfred, geboren 1951, und dessen Ehefrau. Der zweite Sohn Herbert kam 1955 auf die Welt. Dieser und auch die drei Enkelkinder leben auswärts.
Hermann Müller kam am 7. Mai 1927 im heutigen Coburger Stadtteil Neu- und Neershof auf die Welt. Sein Vater Willy arbeitete als Keramikformer im damaligen Annawerk im heutigen Rödental. Seine Mutter Anna trug als Korbmacherin zum Familienunterhalt bei. Nach dem Besuch der Volksschule in seinem Heimatort von 1933 bis 1941 machte Hermann Müller eine Lehre als Schlosser bei der Firma Langenstein und Schemann (Lasco) in Cortendorf. Mit kriegsbedingter Unterbrechung blieb der Altersjubilar seinem Lehrherrn beziehungsweise Arbeitgeber bis zum Eintritt in den Ruhestand bis 1989 treu.
1944 begann sein Militärdienst bei der Luftwaffe. Er war in Uetersen in Schleswig-Holstein stationiert. "Eigentlich gehörte ich zum fliegenden Personal", berichtet Hermann Müller. "Wir hatten aber kein Benzin mehr." Noch im April 1945 geriet Hermann Müller in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1948 frei kam. Seine spätere Ehefrau Irmgard Bauer lernte er bei einer Radsportvorführung in Neu- und Neershof kennen. Die jungen Leute fanden Gefallen aneinander. Die gemeinsame Freude am Radsport und an Radtouren war über die Jahrzehnte hinweg ein einigendes Band. Die Eheleute wanderten auch gerne und unternahmen viele Reisen in der Region, aber auch im europäischen Ausland.


Garten ist sein Stolz

Stolz ist Hermann Müller auch auf seinen Garten in Scheuerfeld. So viel körperliche Arbeit wie früher kann er zwar dort nicht mehr leisten, aber eine Freude fürs Auge ist der Garten allemal. mako