Die Weißenbrunner "Humanitäre Hilfe für Menschen in Not" ist auf weitere Unterstützer angewiesen. Gleichzeitig bittet der Verein Unternehmen darum, ihm B- oder C-Ware für Bedürftige zu überlassen.
Die "Humanitäre Hilfe für Menschen in Not" hat im vergangenen Jahr allein mit Überbrückungshilfen von 25 007 Euro Menschen in Notsituationen in den Landkreisen Kronach, Kulmbach und Lichtenfels geholfen. Gleichzeitig sucht die Organisation Unterstützer für das "Haus Lichtzeichen".
Was leistete die "Humanitäre Hilfe"? Es gab Konfliktgespräche mit Spielsüchtigen. Immer wieder wurde Heizöl für Notleidende gekauft, einmal Gasflaschen für Betreute ohne Strom. Für einen Klienten wurde ein schwerlastgeeignetes Bett besorgt und aufgebaut. Eine Familie mit Erziehungsschwierigkeiten wurde beraten. Eine Rollstuhlrampe wurde unterstützt. Zwei Konfirmationen und eine Kommunion wurden musikalisch umrahmt.
Es wurde eine intensive Trauerbegleitung für eine Familie vor Ort geleistet: die Beerdigung des Familienvaters wurde organisiert und begleitet. Der Trauerfamilie wurde bei der Räumung ihres Hauses geholfen. Einem arbeitssuchenden jungen Mann wurde mit 100 Euro ausgeholfen. Einer Familie wurden Möbel besorgt. Es sind Beispiele wie diese, die Vorsitzender Tom Sauer aufzählt.
"Wir haben sehr viel Alleinerziehende, die sich schwer tun, ihr Leben auf die Reihe zu bekommen", erklärt Sauer. Insgesamt habe er gelernt, dass der Begriff "unverschuldete Not" nicht anzuwenden ist. "Es gibt einfach ein Schicksal, oder viele bekommen ihr Leben nicht in Griff. Das ist eine harte Realität." Er stelle aber nie in Zweifel, dass es etliche gibt, die vom Schicksal schwer getroffen wurden. Die Hilfe müsse einfach umfassender sein als nur eine Hilfe in akuter Not. Versucht werde eine dauerhafte Lösung und Veränderung.
Gerade deshalb versuche die "Humanitäre Hilfe", Hilfe anzubieten, die auch länger wirksam ist und die dazu beiträgt, dass sich dauerhaft etwas an der Problemlage ändert, so Sauer.
Messi-Häuser als Problem
Der Verein hilft in allen drei Landkreisen. So wurden einer Kulmbacher Familie Möbel transportiert. Die Teilräumung einer Wohnung in Lichtenfels erfolgte und mit einem Überbrückungsgeld wurde geholfen. Eine Flüchtlingsfamilie erhielt ein Fahrrad und Lebensmittel. Es wurde auch Flüchtlingshilfe in Höhe von 300 Euro in Bosnien geleistet. Eine Frau erhält eine Busfahrkarte, die ihr die Fahrt zur Arbeitsstelle ermöglicht.
Und immer, so der Vorsitzende, half man beim Räumen von Messi-Häusern. Im vergangenen Jahr gab es hier sehr viele Aktionen, die den Helfern viel abverlangten. Aber: Sauer will in diesem Bereich nicht mehr helfen, weil ihn ein Ereignis noch heute tief erschüttert: "Ich räume kein Haus mehr aus." Die Belastung sei enorm. Bei einem Klienten, der vorher schriftlich zusicherte, die Helfer der Humanitären Hilfe könnten beim Ausräumen frei entscheiden, was wegkomme, gab es später erheblichen Ärger mit einem privaten Pflegedienst, der den Klienten jetzt in einer Einrichtung betreut. Es werde nun über einige fehlende Gegenstände geklagt. "Ich wurde in bodenloser Frechheit angegangen", bedauert der Vorsitzende.