von unserem Redaktionsmitglied Michael Busch Herzogenaurach — Ächzen, stöhnen... "Wir brauchen Wasser!" Paula und Nicola schleppen sich zum Getränkestand und sind froh, dass sie d...
von unserem Redaktionsmitglied
Michael Busch
Herzogenaurach — Ächzen, stöhnen... "Wir brauchen Wasser!" Paula und Nicola schleppen sich zum Getränkestand und sind froh, dass sie das kühle Nass endlich bekommen. Denn als die beiden Schülerinnen aus dem Liebfrauenhaus auf ihren Stand aufgepasst haben, kam niemand vorbei, der den durstigen Kehlen einen Schluck gegönnt hätte.
Schulleiter Michael Richter ist sich ebenfalls sicher: "Es könnte mit den Getränken knapp werden." Dabei wollte sich aber niemand zu laut beschweren, denn an den drei Projekttagen vor dem Schulfest hatte jeder Beteiligte auf gutes Wetter gehofft. Und irgendwie passte es zum Motto der Präsentation und der Projekttage: Der Natur auf der Spur.
Ein Garten für die Schule Und das man die manchmal so nehmen muss, wie sie ist, haben die Schüler in verschiedenen Kursen gelernt. Nicola und Paula hatten sich zum Beispiel damit beschäftigt, was der Garten alles hergibt. "Wir haben bei uns immer alles aus den Gewürzdosen", erzählt Paula. "Das wird sich nun aber ändern", schiebt sie hinterher. Denn frischer Schnittlauch, Petersilie und Salbei schmecken frisch viel besser. "Und beim Bärlauch stinkst Du wie bei zuviel Knoblauch", erklärt Nicola, die das mit einem kräftigen Atemzug auch gerne mal unter Beweis stellt.
Beim Sommerfest wurden die vielen Aktivitäten den anderen Schülern, aber auch den Familien vorgestellt. Die bewunderten Collagen, die aus Abfällen gebastelt wurden, die sonst in der Tonne gelandet wären. Wiederum andere Schüler legten einen Schulgarten an. Kräuterspirale, ein Unterstand für Tomaten und kleine Beete ließen so manchen Vater, der zu Besuch war und selbst dem Hobby Kleingärtnerei frönt, vor Neid erblassen.
Ein Projekt, bei dem vor allem die Mädchen begeistert mitmachten, fand unter der Überschrift Naturkosmetik statt. Jana hatte den Kurs "irgendwie verpasst", war aber nun beim Kauf der vielen kleinen Fläschlein und Flacons umso fleißiger. "In der Stadt kostet so etwas über zehn Euro, hier bezahle ich 2,50 Euro - das ist echt cool." Der Renner, so Jana, sei das Ingwer-Gurken-Spray. "Das macht die Haut glatt", erzählt die 13-Jährige. Unter der Leitung von Jasmin Peetz haben die Schüler Gesichtsmasken, Peelings, Shampoos und Lip-Gloss hergestellt.
Musical fällt aus Wichtig sei bei den Projekttagen, erzählten die Lehrer unisono, dass es eine Nachhaltigkeit gibt. Das Gelernte kann auch zu Hause umgesetzt werden. "Die Schüler sind - auch wenn es kurz vor den Ferien ist - immer voll bei der Sache", sagt Schulleiter Richter. Der in diesem Jahr ein wenig mehr Zeit hatte, die vielen Stände und Vorführungen zu besuchen. Denn im vergangenen Jahr trat er beim Musical mit auf, das war heuer nicht der Fall.
Ob es dann an Richters fehlendem Auftritt oder der Erkrankung einer der Hauptakteurinnen lag, die Schüler vermissten das Musical, da das wegen dem zweit genannten Grund ausfallen musste.
Doch im nächsten Jahr gibt es die nächste Chance - und wenn es wieder so heiß werden sollte, mit ein paar Flaschen Wasser mehr.