Eine grobe Schätzung der Architektin spricht von Mehrkosten von rund einer halben Million Euro.
Zur Tatsache, dass es sich beim 1957 errichteten Haus der Bäuerin um einen wichtigen, ja nicht mehr wegzudenkenden Veranstaltungs- und Versammlungsort handelt, gibt es wohl keine zwei Meinungen. Deshalb beißt der Gemeinderat trotz der aufgetretenen negativen Überraschungen und der damit verbundenen erheblichen Mehrkosten nun in den sauren Apfel und brachte in seiner Sitzung die notwendig werdende Neuaufrichtung des Dachstuhls und die hierzu erforderlichen Umbauarbeiten auf den Weg.
Dachstuhl völlig marode
Nachdem zunächst ja "nur" eine energetische Sanierung des für die Birkacher und auch für die Kommune insgesamt wichtigen Gebäudes angedacht war, stellte sich bekanntlich heraus, dass der Dachstuhl völlig marode ist. "Der Gutachter hat nun auch noch einmal bestätigt, dass eine Sanierung des Dachstuhls keinen Sinn macht, sondern dieser erneuert werden muss", erklärte Architektin Luitgard Hagel in der Sitzung. Für die Sanierung des Hauses der Bäuerin waren zunächst rund 470 000 Euro veranschlagt, das hätte abzüglich des staatlichen Zuschusses einen Eigenanteil von knapp 120 000 Euro für die Kommune bedeutet. Doch nach Bekanntwerden des erheblichen Schadens am Dachstuhl verhält sich die Situation nun anders. Sozusagen als "grobe Hausnummer" schätzt die Architektin die Mehrkosten auf 500 000 bis 550 000 Euro. Doch sie nannte den Betrag mit gebotener Vorsicht. Schließlich liegen noch keine konkreten Angaben des Statikers vor und auch das in Auftrag gegebene Brandschutzgutachten stehe noch aus, so Hagel. Das Gremium gab einstimmig grünes Licht für die Neuaufrichtung des Dachstuhls und der Umbaumaßnahmen. Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) will nachhaken, ob es angesichts der neuen Sachlage vielleicht doch noch eine zusätzliche Fördermöglichkeit gibt.
Nach dieser wichtigen ersten Entscheidung des Gremiums müssen die Auftragsarbeiten durch einen weiteren Beschluss noch vergeben werden. Hagel hofft, dass dies bis März geschehen und die zunächst notwendigen Abbruchmaßnahmen dann im April beginnen können. Dort wo es möglich ist, hätten die Birkacher ihr auch bereits zugesagt, tatkräftig mitzuwirken.
Dem nächsten Schritt "Innenausbau", bei dem Hagel zufolge aber keine weiteren die Kosten in die Höhe treibenden "Überraschungen" zu erwarten seien, wird sich das Gremium zu gegebener Zeit widmen.
Seine Fortsetzung erfuhr außerdem das Verfahren in Sachen Solarpark Draisdorf-Eggenbach. Als Konsequenz auf die im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung eingegangenen Stellungnahmen wurden per Beschluss einige Änderungen in den Plänen vorgenommen.
Projekt "Fränkisch verwurzelt"
Mit dem Projekt "Fränkisch verwurzelt" wirbt die Regierung von Oberfranken in den Kommunen des Bezirks für den Erhalt von markanten Einzelbäumen, Alleen oder Streuobstwiesen. Im Zuge dessen wurden mittels GPS-Unterstützung nun auch im Ebensfelder Gemeindegebiet rund 170 Bäume beziehungsweise Baumreihen nach naturschutzfachlichen Gesichtspunkten erfasst und in Baumportraits dargestellt. Gerhard Berger vom Sachgebiet Naturschutz der Regierung sowie Achim Müller vom mit der Kartierung beauftragten Ingenieurbüro stellten das Projekt vor und übergaben den Abschlussbericht der Kartierung im Gemeindegebiet. Bäume als "grünes Kulturgut" seien Sauerstoffspender, steigerten den Erholungswert, förderten den Tourismus, dienten zudem Insekten und Vögel als Nahrungsquelle und Brutmöglichkeit. Es gibt vielfältige Möglichkeiten für die Kommune, die nun zur Verfügung gestellten Baumportraits und sonstigen Erkenntnisse zu nutzen. Die beiden Sprecher nannten hier etwa baumkundliche Exkursionen, Vorträge an Schulen, die Errichtung von Schautafeln an Wanderwegen oder die Integration der Ergebnisse in das kommunale Baumkataster. "Wir hoffen, dass das Thema nicht versandet, sondern in der Gemeinde weitergetragen wird", betonte Gerhard Bergner. Bürgermeister Storath zeigte sich dahingehend optimistisch und dankte.