Hat 20-Jähriger Feuer gelegt?

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Ob der Festgenommene auch für den Scheunen-Brand Ende Juli in Thurnau verantwortlich ist, konnte die Polizei nicht bestätigen. Foto: Archiv
Ob der Festgenommene auch für den Scheunen-Brand Ende Juli in Thurnau verantwortlich ist, konnte die Polizei nicht bestätigen. Foto: Archiv

Ermittlungen   Die Kriminalpolizei nimmt nach einem weiteren Carport-Brand in Thurnau einen jungen Mann fest. Ihm werden gleich mehrere Taten vorgeworfen. Unklar ist, ob er auch den Scheunen-Brand Ende Juli zu verantworten hat.

Thurnau — Schon wieder brannte in der Nacht zum Freitag in Thurnau ein Carport - siemal am Hegnig. Doch jetzt ist es der Kripo Bayreuth in Zusammenarbeit mit der Kulmbacher Polizei gelungen, einen Brandstifter dingfest zu machen.
Ein 20 Jahre alter Mann sitzt seit gestern in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, für mehrere Feuer verantwortlich zu sein. In den vergangenen Tagen war in Thurnau bereits vermutet worden, dass im Ort ein Brandstifter am Werk sein könnte. Am gestrigen Freitag brannte es in den frühen Morgenstunden am Hegnig am südwestlichen Ortsrand. Gegen 2.45 Uhr ging bei der Integrierten Leitstelle Bayreuth-Kulmbach die Mitteilung über das brennende Carport ein.
Alarmiert wurden die Feuerwehren Döllnitz, Berndorf, Hutschdorf und Thurnau, die Wehr aus Thurnau hatte den Brand schnell unter Kontrolle, so dass benachbarte Gebäude unversehrt blieben, wie die Polizei mitteilt. Es blieb auch noch genug Zeit für die Anwohner, ihre Fahrzeuge in Sicherheit zu bringen. Allerdings setzte die Hitzeeinwirkung zwei Autos nicht unerheblich zu. Am Caport und an den beiden Wagen entstand ein Gesamtschaden von geschätzten 26 000 Euro.

Festnahme am Morgen

Noch in der Nacht nahm die Kripo Bayreuth die Ermittlungen auf. Bereits wenige Stunden später konnte ein 20-Jähriger aus dem Landkreis Kulmbach festgenommen werden. Hilfreich waren ein Zeugenhinweis und Erkenntnisse der Kulmbacher Polizei, die den Verdacht gegen den jungen Mann erhärteten. Polizisten durchsuchten die Wohnung des Mannes und stellten Beweismittel bei ihm sicher. Nach seiner Festnahme zeigte sich der 20-Jährige geständig. Nach dem derzeitigem Ermittlungsstand kommt er für mehrere zurückliegende Brände im Bereich Thurnau mit einem Gesamtschaden von ungefähr 100 000 Euro in Betracht. Durch die Festnahme könnte die Brandserie in Thurnau beendet sein.
Für welche Feuer der festgenommene Mann genau verantwortlich ist, wollte die Polizei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Es werde noch ermittelt und man müsse ihm die Brände nachweisen. Einige habe er bereits zugegeben, sagt Manuel Stumpp, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken.
Bereits am vergangenen Sonntag brannte in der Thurnauer Bahnhofstraße ein Carport. Dort entstand ein Schaden von 10 000 Euro. Damals konnten die alarmierten Feuerwehren aus dem Umkreis ein Übergreifen der Flammen auf ein angebautes, leer stehendes Wohnhaus verhindern. Das Carport brannte mitsamt den darunter gelagerten Holzabfällen aber komplett nieder. Bereits bei diesem Fall übernahm die Kriminalpolizei die Ermittlungen. Einen Zusammenhang zwischen diesem Feuer und dem Festgenommenen bestätigt die Polizei nicht.
Einen größeren Brand mit hohem Schaden gab vor zwei Monaten. In der Nacht auf den 21. Juli brannten zwei L-förmig zusammengebaute Scheunen in der Thurnauer Badersbergstraße. Dieses Feuer hätte schlimm enden können. Denn jeweils nur wenige Meter entfernt stehen das Wohnhaus der betroffenen Familie und das Schützenhaus der SG Thurnau. An den Scheunen entstand ein Schaden von über 100 000 Euro.
Auch dort übernahm die Kripo Bayreuth die Ermittlungen. Sogar ein Brandmittelspürhund kam zum Einsatz. Ob der Festgenommene auch für dieses Feuer verantwortlich sein könnte, wollte Pressesprecher Stumpp zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bayreuth führten Kriminalbeamte den 20-Jährigen im Laufe des Freitagnachmittags bei dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Bayreuth vor. Dieser erließ Haftbefehl gegen den Beschuldigten, welcher nun in einer Justizvollzugsanstalt einsitzt. Die Ermittlungen der Bayreuther Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei dauern an. pol/heu