Der Antrag zur Aufnahme eines weiteren Grundstückes im Plangebiet W7 zur Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplanes führte im Großenseebacher Gemeindera...
Der Antrag zur Aufnahme eines weiteren Grundstückes im Plangebiet W7 zur Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplanes führte im Großenseebacher Gemeinderat zu einer regen Diskussion. Der Antragsteller beantragte, dass sein Grundstück zwischen Kinderkrippe und Friedhof als Wohnbaufläche dargestellt wird. Zu dieser Fragestellung hatte der Gemeinderat am 18. Januar einen ablehnenden Beschluss gefasst, als die Wohnbauflächen im Flächennutzungsplan "abgespeckt" wurden und das betreffende herausgenommen wurde.
Dazu erklärte die Verwaltung, dass bei der Beschlussfassung am 26. April 2017 zur abschließenden Billigung des Planentwurfes der damals schon vorliegende Antrag von Markus Warter schlichtweg vergessen worden war. Ohne erneute Beschlussfassung wurde der Antragsinhalt in den Planentwurf aufgenommen und den beteiligten Trägern öffentlicher Belange zur Stellungnahme vorgelegt. "Seitens der Verwaltung liegt sicherlich ein Verfahrensfehler, in keiner Weise aber die Absicht einer unredlichen Handlungsweise vor", erklärte dazu Verwaltungsleiter Martin Hofmann. Er wies auch darauf hin, dass die abschließende Klärung der Bebaubarkeit ein förmliches Bebauungsplanverfahren erfordere. Um die Bebaubarkeit des Grundstückes entwickelte sich dann eine heftige Diskussion.
Warnung vor Zersiedelung
Der CSU-Gemeinderat Andreas Seeberger hält den Antrag für problematisch und verweist darauf, dass dem Antragsteller im persönlichen Wohnumfeld nutzbare Bauflächen zur Verfügung stehen. Auch Herbert J. Müller (FW) spricht von einem relativen Außenbereich und der Gefahr der Zersiedelung. "Amphibienthematik und Hochwasser sprechen gegen eine Bebauung", erklärte Müller, außerdem sei die Bodenbeschaffenheit für eine Wohnbebauung ungeeignet.
Der Bürgermeister warb um die Aufnahme des Grundstückes, schließlich werde die Bebaubarkeit im Bauleitverfahren festgestellt, und auf der Tagesordnung stünde die Darstellung des Flächennutzungsplanes. CSU-Gemeinderat Matthias Paulus sprach sich gegen die Aufnahme aus, denn damit wecke man beim Antragsteller falsche Hoffnungen. Für Rudolf Riedel (FW) ist das außerhalb liegende Grundstück keine Baulücke, und er persönlich hätte sich eine frühere Behandlung des Antrages gewünscht. Am Ende gab es für den Antrag nur drei Stimmen, elf Gemeinderäte stimmten dagegen.
sae