Höchstadter Schüler begeisterten mit einer Reise durch 60 Jahre Musikgeschichte.
"In der Sauna des Gymnasiums", wie Musiklehrer Georg Schlee die aufgeheizte Aula scherzhaft bezeichnete, blickten am Mittwochabend die Sänger, Musiker und Lehrer musikalisch auf die 60-jährige Geschichte des Gymnasiums Höchstadt zurück.
Mit einem tosenden, wohl verdienten Applaus endete dann nach fast vier Stunden ein einmalig schönes Sommerkonzert. Doch nicht ganz - zur Überraschung aller ergriffen noch einmal die Abiturienten, die im Chor oder Orchester mitgewirkt hatten, das Wort oder den Ton und bedankten sich bei ihren Musiklehrern für die schönen Stunden. Eingepackt in die Melodie "Die Gedanken sind frei" besangen sie ihre jetzigen (Ariane Dammann-Ranger, Florian Kager, Georg Schlee) und früheren Musiklehrer (Maria Thamm-Kaufmann und Rüdiger Kaufmann). Anschließend "regnete" es Blumensträuße und Geschenke.
Spannung für die Zuhörer
Schulleiter Roland Deinzer, der auch seinen Vorgänger Bernd Lohneiß begrüßte, zeigte sich stolz auf seine Schüler und Lehrer. "Das war spitze! Ihr habt uns einen tollen Abend geschenkt und wir haben die Freude aller Sänger und Musikanten gespürt", lobte er am Ende alle Mitwirkenden in der wirklich hitzedampfenden Aula.
Es gab für die vielen Gäste - die Aula war brechend voll - diesmal kein Programm. Rock, Pop und Orchestermusik wurden nicht chronologisch dargeboten, sondern waren in einem wunderbaren Spannungsbogen angelegt. "Es wird für Sie spannend, weil Sie nicht wissen, was Sie erwartet", meinte Georg Schlee schmunzelnd. Die drei Musiklehrer führten abwechselnd durch den kurzweiligen Abend.
Vom Tango über "Shallow" (Lady Gaga), "Imagine" (John Lennon) - dem Anfang der Popmusik - und einem anspruchsvollen "Adiemus", zwischen Pop und Klassik angesiedelt, arrangiert von Ariane Dammann-Ranger, über Musik von Toto, "Yesterday", "Moon river" bis "Rocketman" (Elton John) und "Heimweh", bekannt durch Freddy Quinn, um nur einige, darunter auch sehr anspruchsvolle Stücke zu nennen - alles erklang in den unterschiedlichsten Besetzungen, vom großen Orchester, der Jazz-Combo, dem stimmgewaltigen Chor, von vielen hervorragenden Solisten und dem Vokalensemble virtuos dargeboten. Die nagelneuen Pauken bestanden ihre Feuertaufe mit Bravour (Erik Wagner).
Den Abschluss bildete die "Bohemian Rapsody" von "Queen", ein äußerst schwieriges Stück perfekt vorgeführt. Jedes Werk wurde mit anhaltendem Beifall belohnt. Lea Gromhaus betrat noch einmal die Bühne und sang mit ihrer fantastischen Stimme noch eine Zugabe. "Wirklich große Künstler! Sie beherrschen die lauten und die leisen Töne." Das war die einhellige Meinung aller begeisterten Besucher. 50 Prozent der Arrangements stammten diesmal aus der Feder der Musiklehrer selbst. Der Antrag für die Bezeichnung "Musisches Gymnasium" liegt in München. Der Eintritt war wie immer frei, aber jeder gab gerne am Ausgang sein Scherflein in die Körbe der Schüler. "Das Geld ist für Noten, Instrumente und Notenständer gedacht", dankte Schlee schon im Voraus.