Gräfenberg kauft Container für die Kita

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Die Gräfenberger Kita erhält zusätzlich Container, um alle Kinder unterzubringen. Foto: Petra Malbrich
Die Gräfenberger Kita erhält zusätzlich Container, um alle Kinder unterzubringen. Foto: Petra Malbrich

Um fast 60 Plätze kann die Stadt die Zahl ihrer Betreuungsplätze so erhöhen. Und: Die Container können später anders genutzt werden.

Es war Bürgermeister Hans-Jürgen Nekollas (SPD) letzte Sitzung im Stadtrat. Und das bei einer etwas surrealen Stimmung. Gemäß den Corona-Sicherheitsvorschriften tagte das Gremium in der Turnhalle der Grundschule. Die vor einem Jahr für die Grundschule angeschaffte Bühne, die aus einzelnen Elementen besteht, wurde zu den Sitzplätzen für die Stadträte umfunktioniert.

Mit drei Metern Entfernung von Stadtrat zu Stadtrat war der Sicherheitsabstand auf jeden Fall gegeben. Dementsprechend laut allerdings mussten die Räte sprechen, doch die Wortmeldungen waren reduziert. Eine Frage, mehr gab es zu den lang bekannten Tagesordnungspunkt Containeranlage als Betreuungsplätze nicht zu sagen.

Dass mehr Betreuungsplätze geschaffen werden müssen, war dem Stadtrat bekannt. Eine Containeranlage soll als Zwischenlösung dienen, bis eine neue Kita auf einem neuen Standort errichtet werden kann. Die Entscheidung drehte sich eher darum, die Containeranlage zu kaufen oder zu mieten. Mit der Frage beschäftigten sich die Stadträte in der vorangegangenen nichtöffentlichen Sitzung, um das Finanzielle zu klären. Der Beschluss blieb noch geheim. Anwesend waren auch die Betreiber des Waldkindergartens, die sich bei der Stadt bedankten, dass sie diese Einrichtung eröffnen durften. Nun wurde auch der Zugang zum Bolzplatz, der als Weg für den Kindergarten dient, geschottert und stabilisiert.

Für Bauhof oder Asylbewerber

Dann musste über die Containeranlage entschieden werden. Schon während der Bauphase des jetzigen Kindergartens waren die Kinder in Containern untergebracht und fanden großen Gefallen daran. Die Container wird die Stadt nicht mieten, sondern das Kommunalunternehmen wird von der Stadt beauftragt, sie zu kaufen. Zum einen sind durch den Kauf über das Kommunalunternehmen KUG Fördermöglichkeiten gegeben, zum anderen würden durch eine Miete keine Kosten gespart. Außerdem gebe es auch nach dem Bau einer neuen Kita weitere Nutzungsmöglichkeiten für die Container. So könne es sein, dass die Mittagsbetreuung gesplittet werde und in den Containern ein Hort errichtet werde, auch könne der Bauhof vorübergehend einziehen, wenn ein neuer Bauhof errichtet würde oder die Container könnten als Asylunterkunft genutzt werden, falls neue Flüchtlinge untergebracht werden müssten. Mit den Containern jedenfalls kann die Stadt ihre Betreuungsplätze um 59 Kiga- und Krippenplätze erweitern. Zwei Kinderkrippen mit je zwölf Plätzen und eine reduzierte Kindergartengruppe mit 15 Plätzen werden in den knapp 400 Quadratmetern Platz zum Spielen, Toben und Lernen haben. Auch die 400 Quadratmeter zusätzliche Außenspielfläche konnte Nekolla nach Gesprächen mit den Grundstückseigentümern organisieren. Diese Fläche wird nun geebnet, angesät und umzäunt. Die Firmen sagten - jedenfalls zum momentanen Stand - zu, alles termingerecht umzusetzen, so dass die Betreuung im September mit den neuen Plätzen im Container an der bestehenden Einrichtung begonnen werden kann. Einstimmig wurde beschlossen, dass das KUG die Container kaufen soll.

Nekolla geht nicht in den Stadtrat

Zum Schluss richtete der scheidende Bürgermeister noch ein paar persönliche Worte als Abschied an seine Stadtratskollegen. Hans-Jürgen Nekolla erinnerte an den Beginn seiner politischen Karriere, als er sich 1996 als Stadtratskandidat auf die Liste der SPD setzen ließ. Gereicht hatte es nicht ganz, als Nachrücker war er gelistet. 2002 schaffte Nekolla dann den Sprung in den Stadtrat und vor sechs Jahren setzte er sich in der Stichwahl gegen Hans Derbfuß von der CSU durch. Bei der vergangenen Stichwahl haben sich die Bürger dann für Ralf Kunzmann entschieden. Nekolla dankte dem Gremium für die Zusammenarbeit. Seinem Nachfolger wünschte er einen guten Start und eine glückliche Hand bei der Arbeit und den Entscheidungen. Sein Stadtratsmandat wird Nekolla nicht annehmen.