Weltenbummler aus Deutschland, Europa und sogar Nord-Amerika zog es nach Nickersfelden. Der Grund war das Globetrotter-Treffen.
"Das Globetrottertreffen in Nickersfelden ist volljährig geworden", ließ Rudi Kleinhenz, Vorstandsmitglied bei der Deutschen Zentrale für Globetrotter (DZG) bereits in seiner Einladung wissen. Zwar ist der Treffpunkt in den Auwiesen an der fränkischen Saale bei Nickersfelden nach 18 Jahren kein Geheimtipp mehr, dennoch kommen etliche der Weltreisenden nur hierher, weil es da noch "familiär" zugeht. Hier in Nickersfelden trifft sich die Szene, die meisten der Besucher sind nicht zum ersten Mal hier und viele haben sich irgendwo auf der Welt schon einmal getroffen um dann beim Abschied zu sagen "bis zum nächsten Mal, beim Globetrottertreffen in Nickersfelden beim Rudi".
Platz war gut gefüllt
Am Mittwoch musste der Rudi von einigen Dorfbewohnern noch leichten Spott ertragen, denn es waren trotz des Feiertags und des dazwischen liegenden Brückentages gerade einmal 20 Besucher gekommen. "Morgen am Donnerstag ist ja erst der eigentliche Beginn des Treffens, heute ist nur Zeltaufbau", konterte Rudi Kleinhenz. Aber bereits im Lauf des Donnerstags wollten rund 100 Besucher Michael Wöhnigs Radtour durch Australien zumindest per Videoleinwand miterleben. "Dass am Donnerstag der Platz schon so voll war, hat mich total überrascht, ich rechnete wegen des Feiertags da hauptsächlich mit Gästen aus Bayern und dem Saarland", so der Kleinbracher Weltreisende.
Gekommen waren aber Globetrotter aus ganz Deutschland und Europa, selbst aus den Vereinigten Staaten von Amerika waren Szenegänger vor Ort. "Wenn am Samstag, wie eigentlich üblich, nochmals ein Schwung Übernachtungsgäste mit ihren Fahrzeugen hier eintrifft, haben wir wirklich ein Platzproblem", resümierte Rudi Kleinhenz, der schon am Freitagmittag den hundertsten Globetrotter in seiner Besucherliste vermerken konnte.
Globetrotter, das sind heute oftmals Personen, die nicht mehr im Berufsleben stehen oder stehen müssen und dementsprechend Zeit haben wie Tina und Uwe Griesbach. Schon beruflich war der Straßenbauingenieur sehr viel außerhalb von Europa unterwegs. Inzwischen hat er mit Frau und seinem inzwischen 25-jährigem Toyotageländewagen über 150 Länder der Erde bereist und ist als Mitglied der DZG mit Rudi Kleinhenz in Kontakt gekommen.
In drei Wochen starten die Griesbachs, wiederum mit eigenem Fahrzeug, ins Königreich Bhutan an den östlichen Ausläufern des Himalaya. Christel aus Dortmund, die Hannoveranerin Annette, Elisabeth aus Stade und Gustav, ein ehemaliger Arzt aus Freiburg an der Elbe, treffen und trafen sich schon öfters in Nickersfelden "wenn wir da nicht gerade unterwegs sind".
Schon seit mehreren Jahren kennt sich die Clique und erkundet in unterschiedlichen Besetzungen die Welt. Als nächstes ist ausnahmsweise mal eine "Opatour", eine reine Schiffsreise nach Rostow am Don geplant.
Der Weg ist das Ziel
Mit eigenem Fahrzeug war Christel aber auch schon für drei Monate in Marokko, und Annette zieht es für die nächsten Monate nach den Kap Verden. "Wir wollen auch als Rentner noch die Welt erkunden" sind sie sich einig, und was könnte da besser sein, als ein Treffen unter gleichgesinnten Globetrottern in Nickersfelden, "denn hier sind wir schon Stammgäste".