Kaum bricht die Dunkelheit in der Weihnachtszeit über die Städte im Landkreis herein, streifen sie sich ein glänzendes Gewand über. Unzählige Lichter lassen die Städte erstrahlen. Doch wer bezahlt die strahlende Schönheit eigentlich?
Friederike Stark
Um es vorweg zu nehmen. In Zeil weiß keiner so ganz genau, wie teuer die Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt ist. "Und es ist auch nicht so wichtig", sagt der Zeiler Bürgermeister Thomas Stadelmann (SPD). Denn für ihn gehört die Weihnachtsbeleuchtung zwingend zur Stadt dazu. "Diese wunderschöne historische Kulisse, die wir in Zeil haben, schreit einfach danach, an Weihnachten besonders hervorgehoben zu werden."
Kosten sind laut Stadt gering
Eines steht aber auch fest: Es sind keine horrenden Summen, die die Stadt für das Lichtermeer berappen muss. Die Stromkosten fallen kaum ins Gewicht und werden mit der Straßenbeleuchtung abgerechnet, da es sich um eine Beleuchtung im öffentlichen Raum handelt.
Da in Zeil vor allem Lichterketten im Einsatz sind, die von Mitarbeitern des Bauhofs montiert werden, ist auch das kein großer Betrag. Die Montage der Beleuchtung über der Hauptstraße wird von den Stadtwerken übernommen.
"Die Beleuchtung am Marktplatz hat sich in den vergangenen Jahren immer ein bisschen erweitert", erklärt Thomas Fensel, Leiter der Hauptverwaltung im Zeiler Rathaus. Fensel hatte vor zehn Jahren ein erstes Beleuchtungskonzept für den Marktplatz entworfen. "Wir haben das Rathaus mit Lichterketten geschmückt und das kam hervorragend an", sagt er. Jahr für Jahr seien dann ein paar neue Lichter hinzugekommen.
Ambiente wichtig für Zeil
"Wir setzen dabei auf eine warm-weiße Beleuchtung, anstatt auf kunterbunte und blinkende Lichterschläuche", erklärt Fensel. Ihm liegt das einheitliche Aussehen am Herzen und daher bittet er auch die Standbesitzer am Weihnachtsmarkt darum, sich an das Lichtkonzept zu halten. "Mein Ziel ist es, dass sich die Besucher wohl fühlen", sagt Fensel, auch wenn es nicht immer leicht sei, alle Geschmäcker zu treffen.
In der Stadt Haßfurt ist man ebenfalls darauf bedacht, die Innenstadt einheitlich zu erleuchten. Organisiert wird die Weihnachtsbeleuchtung von der Stadt. "Das Stadtwerk Haßfurt montiert die Beleuchtung, an den Privathäusern in der Innenstadt kümmern sich die Privateigentümer um die Beleuchtung", erklärt Stephan Schneider von der Stadtverwaltung.
Um das einheitliche Aussehen zu gewährleisten, bietet die Stadt den Privatbesitzern zu einem Sonderpreis Lichtersterne an. "Die anfallenden Stromkosten übernehmen dann aber die Hauseigentümer", erklärt Stephan Schneider. Alle anderen Beleuchtungen werden wie in Zeil mit der Straßenbeleuchtung abgerechnet und von der Stadt übernommen. "Doch der Strom ist mit rund 1000 Euro nicht der große Kostenfaktor", sagt Schneider.
Teuer seien die Montage- und Wartungskosten. Laut Angaben der Stadt fallen für die Montage durch das Stadtwerk rund 8000 Euro an. Darin enthalten ist auch das Aufstellen der Weihnachtsbäume. Neuanschaffungen belaufen sich jährlich auf rund 1000 Euro. "Insgesamt kostet uns die Weihnachtsbeleuchtung jedes Jahr rund 10 000 Euro", erklärt ein Sprecher der Stadt Haßfurt.
In Bamberg sind die Weihnachtslichter noch ein Stück teurer. Sie belaufen sich auf rund 25 000 Euro im Jahr. Alfons Distler, Vorsitzender des Stadtmarketing-Vereins, findet deutliche Worte dazu: "Jeder will eine Weihnachtsbeleuchtung, doch keiner will sie bezahlen."
Not macht erfinderisch
Um die Beleuchtung in der Stadt weiterhin zu gewährleisten, gibt es seit nunmehr zwölf Jahren das "Bamberger Bündnis für die Weihnachtsbeleuchtung".
Ein Großteil des Geldes in Höhe von jährlich etwa 25 000 Euro kommt von den Stadtwerken Bamberg. Neben den Stadtwerken und dem Stadtmarketing-Verein sind auch die Stadt Bamberg, einige regionale Unternehmen, die Interessengemeinschaft Königstraße/Luitpoldstraße und die Interessengemeinschaft Lange Straße Mitglieder des Bündnisses und teilen sich die Kosten für die Bamberger Weihnachtsbeleuchtung.