Gewerkschaft warnt vor Altersarmut

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Immer mehr Rentner im Kreis Haßberge sind auf staatliche Unterstützung angewiesen: 409 Menschen erhielten im vergangenen Jahr Grundsicherung im Alter ("Alte...

Immer mehr Rentner im Kreis Haßberge sind auf staatliche Unterstützung angewiesen: 409 Menschen erhielten im vergangenen Jahr Grundsicherung im Alter ("Alters-Hartz-IV") oder bei Erwerbsminderung - 46 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Das geht aus neuen Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mitteilt. Die NGG Unterfranken warnt vor einer Zunahme der Altersarmut und fordert einen Stopp der beschlossenen weiteren Absenkung des gesetzlichen Rentenniveaus.
"Innerhalb von zehn Jahren sind im Kreis Haßberge rund 130 Menschen hinzugekommen, die ihre Rente beim Staat aufbessern müssen", sagt der NGG-Geschäftsführer Ibo Ocak. Bayernweit stieg die Zahl der Empfänger von "Alters-Hartz-IV" im selben Zeitraum von 51 600 auf 122 800. Ocak spricht von einem "sozialpolitischen Armutszeugnis", dass selbst Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben, der Gang zum Sozialamt nicht erspart bleibe. "Wir brauchen deshalb dringend Korrekturen bei der gesetzlichen Rentenversicherung. Ohne ein höheres Rentenniveau werden junge Beschäftigten später in Altersarmut geschickt."
Zu den wichtigsten Mitteln gegen Altersarmut gehört laut Gewerkschaft in erster Linie ein Lohnniveau, das deutlich oberhalb des gesetzlichen Mindestlohns liegt. "Hier sind die Arbeitgeber im Kreis Haßberge gefordert. Sie sollen sich an Tarifverträge halten, statt Löhne durch prekäre Jobs zu drücken", fordert Ocak. Erst dann werde es einen echten Schutz vor Altersarmut geben. red