Gesetzgeber behindert die Ehrenamtlichen

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Der neue Leitungskreis mit Zweiter Bürgermeisterin Renate Schroff (2. v. r.) Foto: privat
Der neue Leitungskreis mit Zweiter Bürgermeisterin Renate Schroff (2. v. r.) Foto: privat

Die Neuwahl des Leitungskreises und eine Solidarätserklärung an die Flüchtlingshelfer in Landsberg waren nach den Berichten die Hauptthemen der diesjährigen...

Die Neuwahl des Leitungskreises und eine Solidarätserklärung an die Flüchtlingshelfer in Landsberg waren nach den Berichten die Hauptthemen der diesjährigen Vollversammlung der Flüchtlingsbetreuung (FB) Herzogenaurach. In der Erklärung wird deutliche Kritik besonders an der Asyl- und Flüchtlingspolitik der bayerischen Staatsregierung geübt, die Ressentiments befördere und Integrationsbemühungen erschwere.
Ähnlich äußerte sich zuvor schon im Rechenschaftsbericht des Leitungskreises Konrad Eitel, der sich auch mit den Konsequenzen aus der neueren Gesetzgebung auseinandersetzte, die die Arbeit gerade der ehrenamtlich Engagierten immer mehr behindere und mittlerweile weit vom Willkommen des vergangenen Jahres entfernt sei.
Ausführlich ging Eitel auf die Aktivitäten in den vergangenen eineinhalb Jahren ein. So waren um die Jahreswende im Praktiker, in der Berufsschule und in den weiteren Unterkünften fast 800 Menschen zu betreuen, während es aktuell rund 250 sind. Der Schwerpunkt der Betreuungsarbeit habe sich auch verlagert, da bereits eine Reihe von meist syrischen Flüchtlinge anerkannt worden sei und bei ihnen dann die Wohnungs- und Arbeitssuche im Vordergrund stehe. Gerade die Wohnungssuche erweise sich als eine oft nicht zu nehmende Hürde. Hier müsse die hauptamtliche Migrationsberatung helfen und personell verstärkt werden.


Licht und Schatten

Eitel bedankte sich im Namen der Flüchtlingsbetreuung bei den vielen Unterstützern - Helfern, Firmen, Vereinen - und besonders auch beim ASB für die Arbeit der engagierten Asylsozialberater. Kritische Worte gab es dagegen in Richtung Landratsamt und andere Behörden, wo neben Licht auch Schatten zu erfahren gewesen sei.
Dem Dank an die vielen Spender schloss sich auch Kassenwart Hans Strigl an, der nicht ohne Stolz vermelden konnte, dass alle eingegangenen Spenden ausschließlich den Betroffenen zugutekämen. Alle freiwilligen Helfer arbeiteten ehrenamtlich ohne jeden Kostenersatz. Auch Zweite Bürgermeisterin Renate Schroff (SPD) dankte den Helfern und allen in der Stadt, die sich oft aufopferungsvoll für die Belange von Menschen auf der Flucht eingesetzt haben.
Bei der anschließenden Wahl des Leitungskreises gab es personelle Veränderungen, da etliche Mitglieder nicht mehr für das Gremium kandidierten. Es setzt sich nunmehr aus Ute Manz und Gabi Ruyter zusammen, die bislang schon dabei waren, neu sind Uschi Schmidt, Karin Peucker-Göbel und Rudi Weber.
Große Sorgen machen sich viele der freiwilligen Helfer um irakische Flüchtlinge in Herzogenaurach, deren Asylanträge pauschal abgelehnt worden sind und die binnen 30 Tagen das Land verlassen und in den Irak zurückkehren sollen. Diese Entscheidungen seien nicht nachvollziehbar, und die Flüchtlingsbetreuung will sich auch hier engagieren.
Abschließend verabschiedeten die Anwesenden noch eine Solidarätserklärung an die Flüchtlingshilfe in Landsberg am Lech, die für den 1. Oktober zu einem Warnstreik der Ehrenamtlichen aufgerufen hat, um damit gegen die ständige Verschärfung des Asylrechts und der bürokratischen Behinderung der Unterstützungsarbeit zu protestieren. red