Gereuth erhält ein Leichenhaus

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In diesem Bereich, zwischen Straße und der Friedhofsmauer im Hintergrund, soll ein Leichenhaus in Gereuth gebaut werden. Fotos: Helmut Will
In diesem Bereich, zwischen Straße und der Friedhofsmauer im Hintergrund, soll ein Leichenhaus in Gereuth gebaut werden.  Fotos: Helmut Will
So wie auf dieser Skizze des Architekten Vornberger könnte das Leichenhaus in Gereuth - hier der Blick von Osten her - einmal aussehen.
So wie auf dieser Skizze des Architekten Vornberger könnte das Leichenhaus in Gereuth - hier der Blick von Osten her - einmal aussehen.
 

Ein Vorhaben, das die Bevölkerung im Untermerzbacher Gemeindeteil seit vielen Jahren fordern, soll jetzt endlich in die Tat umgesetzt werden. Ein Entwurf des Architekten stößt auf Zustimmung der Bürger.

Über ein Leichenhaus für Gereuth wird schon viele Jahre nachgedacht - schon zu Zeiten, als noch Walter Eichhorn Bürgermeister der Gemeinde Untermerzbach war. Bereits im Jahr 2007 gab es einen ersten Entwurf, wie der heutige Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) bei der Bürgerversammlung am Mittwochabend in der Gaststätte "Greiffenklau" in Gereuth sagte. Nun nimmt das Vorhaben Formen an. Der Architekt Gerhard Vornberger stellte einen Entwurf vor, der in der Bürgerversammlung diskutiert wurde.

Bescheidene Version

Der erste Entwurf aus dem Jahr 2007 war wohl zu pompös, meinte Bürgermeister Helmut Dietz. Schon damals wünschten sich die Gereuther eine etwas "abgespeckte Version". Immer wieder wurde das Projekt nach hinten verschoben, was wohl auch an der Finanzierung lag, sagte Dietz. Im Jahr 2010 sei die Friedhofsmauer saniert worden, was auch Kosten verursachte.

2013 war das Leichenhaus dann wieder in einer Bürgerversammlung Thema und wurde vehement gefordert. "Letztmals haben wir bei der letzten Bürgerversammlung dieses Thema aufgegriffen und der Gemeinderat hat im April 2018 beschlossen, dass in Gereuth eine Leichenhalle gebaut werden soll. Nun liegt ein Entwurfsplan vor, den Architekt Gerhard Vornberger vorstellen wird", sagte der Bürgermeister. Vornberger sagte, dass man nun einen konkreten Schritt gegangen sei und eine Planung vorliege. "Lösungsansatz ist, dass wir die Aussegnungs- und Aufbahrungshalle im nördlichen Bereich des Friedhofes bauen", erklärte der Architekt.

Der Standort für das neue Leichenhaus befindet sich zwischen der Nordseite des Friedhofes und der dortigen Bebauung an der Ortsstraße. Laut Entwurfsplanung soll das Leichenhaus in eine Aufbahrungs- und Aussegnungshalle geteilt werden, die insgesamt etwa zehn Meter lang und fünf Meter breit sein wird. Die Aufbahrungshalle soll in östlicher Richtung mit einer Glasfront, die vom Boden bis zur Decke reicht, versehen werden. "Hier bietet sich ein toller Blick in den Itzgrund bis hin zum Schloss Banz", beschrieb Vornberger.

Er stellte die Konstruktion im Detail vor, die bei den Gereuther Bürgern insgesamt auf Zustimmung stieß. Martin Klee meinte, dass die Halle aus nördlicher Richtung etwas "klotzig" wirke und man sich überlegen sollte, wie man sie besser in die Geländeform integrieren könne.

Auch die Glasfront Richtung Osten wurde kritisch gesehen. "Kann man da nicht von außen reinschauen", fragte ein Bürger. Am Tag sei das nicht möglich, weil das Glas entsprechend verspiegelt werde, sagte Architekt Vornberger. Allerdings würde man nachts, wenn in der Aufbahrungshalle ein Licht oder eine Kerze brennt, hineinblicken können. Das werde man jedoch in den Griff bekommen, zeigte sich der Bürgermeister überzeugt. Die Kosten nannte er mit etwa 76 000 Euro, wobei er darauf setzt, dass diese Summe durch Eigenleistungen noch gesenkt werden könnte. "Da setze ich mal auf eure Dorfgemeinschaft", so Dietz. Seiner Meinung nach ist der Entwurf mit der schlichten Anlage, die sich gut in das Friedhofsensemble einpasse, gelungen.

Nach der Zustimmung der Bürger werden nun baurechtlich weitere Schritte unternommen, so der Bürgermeister. Das werde auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen. "Unser Bestreben ist es, die Maßnahme noch in diesem Jahr umzusetzen", schloss Helmut Dietz.